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»Street Food Fiesta« lockt Hunderte nach Reutlingen

Exotische Köstlichkeiten und Live Music lockten von Freitag bis Montag die Besucher in den Bürgerpark. Die »Street Food Fiesta« feiert Premiere in Reutlingen.

Foto: Steffen Schanz
Foto: Steffen Schanz

REUTLINGEN. Was ist das? Wie schmeckt das? Und vor allem: Passt das noch rein? Das waren wohl die häufigsten Fragen, die sich die Besucherinnen und Besucher der ersten Street Food Fiesta stellten. Kulinarische Genüsse aus aller Welt lockten von Freitag bis Montag Hunderte von Gästen in den Bürgerpark.

Wobei man den völlig verregneten Freitagabend getrost vergessen konnte, sagte beispielsweise Standbetreiber Ingo Winterhalter. An den anderen Tagen sah es schon teilweise besser aus. Am Samstag wehten verführerische Düfte über den Platz und auch die Musik aus verschiedenen Kulturkreisen lockte.

Straßenmusiker gehören zum Konzept des Veranstalters »Procity Marketing & Events« aus Calw. »Ruby G Cifuente« und Band begeisterten mit Latinoklängen und brachten die Gäste zum Tanzen. Gleichzeitig ein Vorgeschmack auf den nächsten Urlaub, zumal auch viele Nationalitäten auf dem Fest vertreten waren. Die Leute saßen mit Kind und Kegel am Echazufer oder auf der Wiese, spielten Karten, genossen die Musik im Hintergrund und hielten ein Schwätzle. Kinder hatten Spaß auf einem traditionellen Karussell.

Viel Knoblauch gegen Vampire

Entspannt bummelte das Publikum über den Platz und verschaffte sich vielfach zuerst einen Überblick. Gar nicht so einfach bei über 20 Street Food Artists mit einem überreichen Angebot und vielen kreativen Ideen. »Lángos, gibt’s nicht nur süß, sondern auch herzhaft«, sagte Birthe Wünderling von »Wümmys Mampfhexle«. Das ungarische Fladenbrot ließ sich mit Belägen nach der »Mampfkarte« bestellen oder individuell zusammenstellen. Übrigens ein Prinzip, das bei vielen Ständen galt.

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Exotische Köstlichkeiten und Live Musik lockten von Freitag bis Montag die Besucher in den Bürgerpark.

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Ein Wagen aus dem rumänischen Bistrita, einem der Dracula-Orte in Transsilvanien, warb mit dem Fürsten der Finsternis. An gewohnte Gerichte wie Cevapcici, Burger und Chicken Wings wurde eine satte Portion Knoblauch drangehauen – das beste Mittel gegen Vampire.

Kleine Portionen oder sich einen Teller teilen.

»Casa Patri« hatte spanische Spezialitäten im Angebot. Es gab Gambas, Chorizo und Datiles con bacon, Datteln im Speckmantel. Bei Paella fragte ein Gast nach dem Inhalt und winkte bei Reis mit Fisch und Meeresfrüchten dann doch ab. Umso begehrter waren Tapas, die auch den Vorteil der etwas kleineren Portion hatten. Denn das einzige Problem bei dem Forum der Köstlichkeiten hatte beispielsweise ein Paar aus Reutlingen schnell erkannt: Man drohte satt zu werden. »Gezielt auswählen, kleine Portionen nehmen, größere teilen, dazwischen ein paar Schritte laufen«, lauteten die Tipps. Der Event an sich sei »eine super Idee«.

Vegetarisches und Veganes

Viele fanden auch aufgepepptes Einheimisches wie »Schwäbische Döner« (Wild West Catering) spannend, bei denen Rinderhüftstreifen zum Einsatz kamen. Sehr beliebt vor allem bei Jugendlichen waren »Corndogs«, nämlich Hotdogs aus Geflügel oder hälftig aus Mozzarella und Fleisch, umgeben mit Teig und einer knusprigen Panade aus Ramen oder Pommes-Stückchen. »Das ist etwas Neues und verbreitet sich schnell auf TikTok«, sagte Zainab Shah der Firma Hilly Billy.

Per Bildschirm präsentierte der Foodtruck »Made in India« aus Ostfildern seine Chicken Currys, Wraps und Teigtaschen. »Kreischer´s Kartoffelkiste« produzierte am laufenden Band Kartoffelspiralen und warb mit der Verarbeitung ausschließlich regionaler Produkte. »Churros by Fernando« bot spanisches Spritzgebäck mit selbstgemachter Schokosoße und ging mit dem Label »100 % vegan« auf Kundenwünsche ein. Viele Stände hatten auch vegetarische Varianten oder Glutenfreies im Angebot.

Pappgeschirr und Holzbesteck

Bei »Latin Lover« aus Venezuela konnte man Kochbananen mit Käse und schwarzen Bohnen sowie Tequenos, frittierten Teig mit einer Füllung aus Käse oder Guavenmarmelade mit verschiedenen Soßen probieren, bei der »Wunderbar« Cocktails aus der Flasche. An Deftigkeit kaum zu überbieten waren die Pulled Pork Burger von »Bang Bang Q«, wobei Streetfood sich auch insgesamt nicht unbedingt für eine Diät eignet.

Bei »Brasil Snakes« gab es Maniokfritten, Kibe (Buchweizen-Hackfleischröllchen) oder Salgados (gefüllte Kroketten). Trotz der Exotik hatte ein älterer Herr eine ganz andere Assoziation: »Das sieht ja hier aus wie in der Feldküche«, meinte er. Bestens ließ es sich an den Bierzeltgarnituren sitzen, bei Essen und Getränken mit Freunden quatschen, dazwischen spielten die Kinder.

Am Samstagabend waren viele Standbetreiber mit dem Umsatz zufrieden und hatten sich auch so organisiert, dass die nächsten zwei Tage Ablösekräfte zur Verfügung standen. Alle Stände gaben die Bestellungen auf Papptellern, in Pappschalen oder auch nur in Servietten aus und reichten Holzbesteck dazu. Trotz der Wetterkapriolen war es ein tolles Event, das gerne wiederholt werden darf. (GEA)