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Aktuell Scheibengipfeltunnel

Scheibengipfeltunnel: Bald geht's bergmännisch weiter

REUTLINGEN. Die Arbeiten für den Scheibengipfeltunnel, der Umfahrung der B 312 von Reutlingen, sind im Plan. Die Teile des Tunnels, die in offener Bauweise entstehen, sind im Werden. Bereits im Oktober soll mit den bergmännischen Arbeiten vom Nordportal her begonnen werden. Nicht ganz im Plan sind dagegen die Kosten des Großprojekts.

Eine Behelfsbrücke wurde gestern am Südportal im Bereich der künftigen Baugrube angeliefert.
Eine Behelfsbrücke wurde gestern am Südportal im Bereich der künftigen Baugrube angeliefert. Foto: Markus Niethammer
Eine Behelfsbrücke wurde gestern am Südportal im Bereich der künftigen Baugrube angeliefert.
Foto: Markus Niethammer
Nachdem die detaillierten Baupläne samt den diversen Sicherheitseinrichtungen ausgearbeitet und die Tunnelarbeiten vergeben sind, wurde klar, dass das Vorhaben teurer wird, als ursprünglich geschätzt. Statt 100 Millionen sind es nun 109 Millionen Euro, sagte Projektleiter Norbert Heinzelmann gestern, wobei rund drei Millionen auf den eigentlichen Tunnelbau entfallen.

Im Süden entstehen Straßen- und Rettungstunnel auf 240 Meter Länge in offener Bauweise. Dazu muss eine fast 30 Meter breite Baugrube ausgehoben werden, die nach dem Bau der Röhren wieder zugeschüttet wird. Damit die Anlieger am Hap-Grieshaber- und am Schönen Weg nicht von der Welt abgeschnitten sind, wurde gestern eine rund 45 Tonnen schwere Behelfsbrücke angeliefert, welche während der Bauzeit - mit den Aushubarbeiten wird kommende Woche begonnen - die Überfahrt ermöglicht. Die Brücke bietet jedoch nur eine Fahrspur.

Vorbereitende Arbeiten

Während im Süden die vorbereitenden Arbeiten für die Absicherung der großen Grube begonnen haben - Stahlträger und Bohrpfähle werden dort im Erdreich am künftigen Rand des Einschnitts versenkt -, sind diese Arbeiten im Norden schon abgeschlossen. Dort wurde bereits mit dem Ausheben des Erd-/Gesteinsmaterials begonnen, anschließend die Grubenwand mit Spritzbeton und gegebenenfalls mit Erdankern gesichert. Schrittweise arbeitet man sich so bis zur Sohle der Baugrube vor.

Mittlerweile abgeschlossen sind auch die Arbeiten für die im Erdreich versenkten Messinstrumente im Verlauf der Tunneltrasse, die beim Bau Aufschluss über Bewegungen im Untergrund geben sollen. Mit »Extensometern« werden Verformungen in der Vertikalen, mit »Inklinometern« in der Horizontalen erfasst. »Derzeit wird der Urzustand gemessen, dann kann man später sagen, ob es Abweichungen gibt«, sagte Heinzelmann.

Der obere Burgholzweg, der im Bereich der Baugrube für einige Zeit gesperrt war, ist ab dem Wochenende für die Anlieger wieder befahrbar. (GEA)