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Reutlinger Horst Amann hält seit 40 Jahren den Dirigentenstab fest in der Hand

Kürzlich ist er beim traditionellen Adventskonzert für 40 Jahre Dirigententätigkeit beim Reutlinger Hohner Handharmonika- und Akkordeonclub (HHC) sowie für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet worden: Horst Amann.

Horst Amann mit seinem Akkordeon
Horst Amann mit seinem Akkordeon Foto: privat
Horst Amann mit seinem Akkordeon
Foto: privat

REUTLINGEN. Erst kürzlich ist er - wie berichtet - beim traditionellen Adventskonzert in der Degerschlachter Auchterthalle für 40 Jahre Dirigententätigkeit beim Reutlinger Hohner Handharmonika- und Akkordeonclub (HHC) sowie für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet worden. Heute plaudert Horst Amann ein wenig aus dem Nähkästchen und darüber, wie alles begann.

Aufgewachsen ist Horst Amann im Tübinger Stadtteil Pfrondorf, am Kepler-Gymnasium hat er Abitur gemacht und sich dann bei der Bundeswehr in Engstingen verpflichtet. Mit 23 heiratet er und führt von 1984 bis 2022 zusammen mit seiner Ehefrau Heiderose das Musikhaus Schäfer in Reutlingen. Den ersten Akkordeonunterricht bekommt er mit acht Jahren, doch so richtig packt ihn die Leidenschaft für dieses Instrument erst, als er 1969 mit 14 Unterricht bei Hilde Schäfer nimmt, die damals auch Leiterin des HHC Reutlingen war.

Zwischen wünschenswert und machbar

In Schäfers Fußstapfen tritt er später dann gleich zweimal: hauptberuflich als Nachfolger im Musikhaus Schäfer und ehrenamtlich als Dirigent und musikalischer Leiter beim HHC. Amann erinnert sich an das Jahr 1984: »Als die Absicht von Frau Schäfer bekannt wurde, die Dirigentschaft und auch das Musikhaus abzugeben, und meine Dienstzeit in der Bundeswehr zu Ende ging, war das einfach die passende Gelegenheit, Passion und Beruf zusammen zu bringen.«

Was muss er ein guter Dirigent aus seiner Sicht können? »Zuerst muss man die Fähigkeiten und Wünsche seiner Musiker gut einschätzen können, um eine gute Balance zwischen realistischen musikalischen Zielen und sozialen Komponenten wie Freude am Musizieren, Gemeinschaft und Bereitschaft zu finden. Und für sich selber gilt es, einen passenden Weg zwischen Wünschenswertem und Machbarem zu beschreiten. Dazu gehört sicher auch, Anliegen des Publikums in die Überlegungen einzubeziehen.«

Mit den ganz Großen auf dem Treppchen

Alle drei Jahre nimmt der HHC beim »World Music Festival«, dem bedeutendsten Festival des Deutschen Harmonika-Verbands (DHV) in Innsbruck, teil. »Wir sind seit 1986 dabei im dreijährigen Turnus bei diesem internationalen Event und haben uns kontinuierlich musikalisch gesteigert. Der Höhepunkt war sicherlich 2007 der 3. Platz in der höchsten Wertungskategorie, quasi auf dem Treppchen mit den ganz Großen.« Fünfte, sechste und achte Plätze in den Folgejahren haben das dann bestätigt. 2022 musste pandemiebedingt ausfallen, doch 2025 will Amann mit dem HHC wieder dabei sein.

Welche Pläne gibt es für die Zukunft? »Ich wünsche mir eigentlich nur, so lange die Gesundheit und Vitalität ausreicht, dem Verein dienlich zu sein und damit natürlich auch meiner Passion zu folgen.«

Alles unter einen Hut bringen

Um fit zu bleiben, treibt er seit vielen Jahrzehnten aktiv Sport. Am liebsten Tischtennis und Tennis. All das terminlich unter einen Hut zu bringen, war freilich oft »eine große Herausforderung«. Und er weiß auch: »Da aber alle Beteiligten mir immer mit Wohlwollen entgegenkamen, hat es in den meisten Fällen geklappt.«