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Aktuell Jubiläum

»Qualitätssiegel« an der Kreuzeiche

REUTLINGEN. Kurz und knapp »die Kreuzeiche« wird die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik in Fachkreisen genannt. Und »die Kreuzeiche« hat sich nach den Worten von Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Trägervereins, »zu einem Qualitätssiegel entwickelt«, wie er am Freitag beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Einrichtung betonte. »Der Mut zur Gründung der Schule – damals noch unter dem Titel Kindergärtnerinnen-Seminar – und das Engagement über die zurückliegenden 50 Jahre hat sich gelohnt«, so das Fazit des Oberkirchenrats vor vielen Ehrengästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft.

Der Schulchor begleitete den Jubiläums-Festakt an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik musikalisch.
Der Schulchor begleitete den Jubiläums-Festakt an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik musikalisch. Foto: Norbert Leister
Der Schulchor begleitete den Jubiläums-Festakt an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik musikalisch.
Foto: Norbert Leister
Viel Lob von allen Seiten gab es obendrein am vergangenen Freitag während der Jubiläumsfeier. Zum Beispiel auch von Schulleiterin Gabriele Beier, die sich vor allem über ihre heutigen Schülerinnen und Schüler freute: »In der Vorbereitung für diese Feier haben Sie bewiesen, was Sie alles leisten können – ich bin wahnsinnig stolz auf Sie«, betonte Beier. Ihren Dank richtete die Schulleiterin zudem an ihre Vorgänger Thilde Wolf und Hans-Georg Kelterborn, die beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung der Fachschule wertvolle Arbeit leisteten – beide waren am Freitag anwesend. »Die Schule ist innovativ, zeitnah und immer am Puls der Zeit«, so Gabriele Beiers Fazit.

»Das verdient Respekt und Hochachtung«
Dem stimmte Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch unumwunden zu: »Es gibt nur wenige Berufe, in denen so viel Dynamik steckt wie im Beruf der Erzieherin.« Noch viel wichtiger als die Zahl der 2 500 Schülerinnen und Schüler der Fachschule in den zurückliegenden 50 Jahren sei »die Zahl der Kinder, die Ihre Absolventinnen und Absolventen bei ihrer Arbeit glücklich gemacht haben«. Barbara Bosch bezeichnete es »als Glücksfall, dass die Schule hier vor genau 50 Jahren am 24. April 1965 gegründet wurde«. Die evangelische Einrichtung sei ein nicht zu vernachlässigender Standortfaktor, sagte die OB.

Reinhard Glatzel betonte als Vertreter des Landkreises und somit als ein weiterer Kooperationspartner der Schule: »50 Jahre am Bildungsmarkt zu sein, das verdient Respekt und Hochachtung.« Der Jugendamtsleiter wies darauf hin, dass die Anforderungen an die Erzieherinnen ständig weiter wachsen – und die Ausbildungsstätte damit natürlich Schritt halten müsse, »denn die muss ja den Anforderungen ständig gerecht werden«. Er verwies darauf, dass auch eine gute Ausbildung nicht ausreiche, um die Männerquote unter den Auszubildenden zu erhöhen: »Dafür müssen sich noch einige Rahmenbedingungen ändern, ganz vorne sicherlich die Bezahlung.« Glatzel lobte zudem das friedenspädagogische Profil der Schule – das solle überall Standard werden.

Der Reutlinger Prälat Professor Dr. Christian Rose als zuständiger Regionalbischof sagte: »Die Fachschulen setzen sich für das christliche Menschenbild ein. Ich bin dankbar und froh, dass es diese Ausbildung gibt.« Die Einrichtung an der Kreuzeiche bezeichnete Rose als »eine Brunnenstube für ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung«. Und, so der Prälat: »Wenn es die Fachschule nicht schon gäbe, müsste man sie erfinden.«

»Ich bin dankbar und froh, dass es diese Ausbildung gibt«
Keine Erfindung, sondern ihr musikalisches Können präsentierten die Schülerinnen und Schüler bei ihren musikalischen Auftritten: Als Chor oder auch als Orchester umrahmten sie die Jubiläumsfeier mit eindrucksvollen Beiträgen.

Damit war das Jubiläumswochenende an der Kreuzeiche aber noch lange nicht beendet. Ein Festvortrag von Professor Bernhard Kalicki vom Deutschen Jugendinstitut in München folgte unter dem Titel »Frühkindliches Lernen und frühe Bildung« nach Imbiss, Begegnungen und Gesprächen.

Am Samstag war zudem die breite Öffentlichkeit zum »Tag der offenen Tür« geladen, bei dem Lehrerkollegium sowie Schülerinnen und Schüler zeigten, was die heutige Erzieherinnen-Ausbildung ausmacht. (GEA)