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Platz für Pflegeheim in Degerschlacht: Suche nach Investor beginnt

Die Verhandlungen mit den Grundstückbesitzern waren erfolgreich: Mitten in Degerschlacht könnte ein Pflegeheim mit 60 Plätzen entstehen. So soll es weitergehen.

Noch ist es grüne Wiese, aber wenn die Suche nach einem Investor erfolgreich ist, könnte hier in den nächsten Jahren ein Pflegeh
Noch ist es grüne Wiese, aber wenn die Suche nach einem Investor erfolgreich ist, könnte hier in den nächsten Jahren ein Pflegeheim entstehen. Foto: Anja Weiß
Noch ist es grüne Wiese, aber wenn die Suche nach einem Investor erfolgreich ist, könnte hier in den nächsten Jahren ein Pflegeheim entstehen.
Foto: Anja Weiß

REUTLINGEN-DEGERSCHLACHT. Das lange Warten könnte bald ein Ende haben: Mitten in Degerschlacht an der Kreuzung Leibl- und Leopoldstraße entsteht ein kleines Baugebiet. Auf diesem ist Platz für Bauvorhaben der sechs Grundstückbesitzer und zudem für ein Pflegeheim mit rund 60 Plätzen. Dieser Neubau kommt nicht nur Senioren aus Degerschlacht, sondern auch aus Sickenhausen zu Gute. In beiden Bezirksgemeinden fehlt es bislang an solch einer Einrichtung. Sie kooperieren bei diesem Thema schon länger und werden dies auch künftig tun, wenn es um das Finden eines Investors geht.

Dieser fehlt bisher nämlich, berichtet Bezirksbürgermeisterin Ute Dunkl, »die Suche gestaltet sich ein wenig schwierig«. Die bekannten Träger in der Region, also Reutlinger Altenhilfe (RAH), Bruderhausdiakonie, DRK oder die Zieglerschen, halten sich bislang bedeckt. Geschuldet ist dies sicherlich auch dem Mangel an Arbeitskräften im pflegerischen Bereich. Darum wird Dunkl gemeinsam mit ihrem Amtskollegen Frank Zeeb aus Sickenhausen nochmals persönlich Kontakt mit den Verantwortlichen aufnehmen, um vielleicht auf diesem Wege etwas zu erreichen.

Alle Grundstückseigentümer mit dabei

Das Erstellen des Bebauungsplans verlief bisher völlig reibungslos, zeigt Ute Dunkl sich vollauf zufrieden. Das Gebiet hat eine Größe von einem Hektar, alle sechs Grundstücke seien in Privatbesitz gewesen. Doch die Besitzer konnten überzeugt werden, »ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen«, freut sich Dunkl, und Teile ihres Eigentums für das Pflegeheim abzutreten. Ein Drittel der Fläche ist nun in kommunalem Besitz, zwei Drittel gingen an die Besitzer zurück, teils in neuem Zuschnitt. Allerdings profitieren auch sie davon, da aus dem bisherigen Acker bald ein erschlossenes, kleines Baugebiet wird. Auf einigen Grundstücken kann man ein Einfamilienhaus errichten, auf anderen sogar Doppelhaushälften. Zudem sollen auf der öffentlichen Fläche zwei Baukörper entstehen, einer für das Pflegeheim, der andere für beispielsweise ein Gebäude mit Mitarbeiterwohnungen und betreutem Wohnen. Hier hat der Bauträger jedoch auch noch Freiheiten, was die Nutzung und die Detailgestaltung angeht.

2019 wurde mit den Arbeiten zu dem Gebiet begonnen, und nur fünf Jahre später ist man nun soweit, dass der Entwurf zum Bebauungsplan ausgelegt werden kann. »Das war ein flotter Zeitplan«, so Dunkl, aber man konnte ihn einhalten. Mit zu diesem Erfolg beigetragen hat sicherlich, dass die Bezirksgemeinderäte die Bewohner kennen und sie das direkte Gespräch mit den Besitzern gesucht haben. Auch mit den notwendigen Gutachten beispielsweise wegen dem Vorkommen geschützter Arten, wie Hasel- oder Fledermaus, lag man stets voll im Zeitplan, und die notwendigen Ausgleichsflächen für Eidechsen wurden geschaffen.

Entsprechend positiv ist auch das Fazit der Bezirksbürgermeisterin zum Baugebiet: »Wir sind sehr glücklich, dass wir diese Fläche entwickeln können.« Denn die Degerschlachter Gemarkung ist relativ klein, Flächen im Außenbereich sind rar. Daher war es umso wichtiger, dass man diese Baulücke mitten im Ort nun schließen kann und begehrte Bauplätze schafft. Profitieren werden davon natürlich auch die Senioren, die bisher wegziehen mussten, wenn sie nicht mehr allein zu Hause leben konnten. Künftig können sie in Degerschlacht bleiben und das mitten im Ort in direkter Nähe zu Metzger und Bäcker.

Der Gemeinderat hat dem Bebauungsplan bereits zugestimmt, nun wird er öffentlich ausgelegt. Der Satzungsbeschluss kann voraussichtlich in einem Jahr gefasst werden und dann kann es losgehen mit der Bebauung. (GEA)