REUTLINGEN. Auf dem Campus der Hochschule Reutlingen gibt's am Samstag, 4. Mai, etwas zu erleben – und zwar kostenlos sowie wetterunabhängig. Beim Tag der offenen Tür zeigen alle Fakultäten zwischen 10 und 16 Uhr ihre Perlen aus Forschung und Lehre. Besucher dürfen mehr als nur staunen. Mitmachen und ausprobieren ist vielerorts möglich und erwünscht. Erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ist auch das Texoversum der Fakultät Textil. Die futuristische Fassade des Gebäudes passt zu einem Innenleben, das die Zukunft schon heute erfahrbar macht.
Lust auf wirklich schicke Klamotten inklusive exklusiven Einblicken in den Wandel beim Handel? Dann sollte der Weg direkt hinter dem Eingang des Texoversums in den Lab-Shop des von Studierenden geführten Forschungs-Fashion-Start-Up RU Enterprises führen. Der Chef des Ladens ist in diesem Semester Moritz Brand: 21 Jahre jung und mit kurzer Hose und aufgeknöpftem Hemd mindestens so cool wie etwa die einzigartige Campus-Jacke, die hier hängt. Spannend ist es, sich mit ihm oder dem betreuenden Professor Matthias Freise über das zu unterhalten, was Shops zukunftssicher macht.
»Warendruck schafft Umsatz, ist der alte Einzelhandelsspruch. Wir haben festgestellt: weniger Ware ist besser«, verrät Freise. Was auch im Trend liegt, ist ein gastronomisches Konzept. Deswegen serviert RU-Enterprises auch Kaffee – mit dem es sich ganz prima auf der Dachterrasse des Texoversum sitzen lässt. Zwischendurch können die Gäste beim Tag der offenen Tür aber auch erleben, wie mittlerweile hinter den verschlossenen Türen in geheimen Entwicklungsabteilungen der Industrie gearbeitet wird. Im »Extended Reality Labor« verschmelzen reale Umgebung und künstliche Szenerien mit der Hilfe von Hochleistungscomputern zu einem faszinierenden Ganzen. Einfach die Spezialbrille aufsetzen, dann erklärt sich das fast von selbst. Ansonsten erzählen Professoren wie Andrea Lipp-Allrutz oder Michael Goretzky gerne, was die grüne Wand des Labors für einen Sinn hat. Der Dekan der Texoversum-Fakultät Textil ist sichtlich stolz auf das, was da am Rande des Campus entstanden ist.

»Wir profitieren als Fakultät vom Wissen, wie virtuelle Produktentwicklung geht«, sagt Dekan Jochen Strähle, der das Texoversum als ein Haus voller Verbindungen zwischen Industrie, Forschung und Lehre charakterisiert. Hier finden sich auch genügend gemütliche Treffpunkte für Studierende inklusive schnellem Internet und vielen Steckdosen. Wobei auch auf dem restlichen Campus am Samstag Vieles geboten wird, was sonst verborgen bleibt.
Ob in der Maschinenhalle der Techniker, in der »Flugwerft Reutlingen«, oder im Lehr- und Forschungs-Operationssaal der Fakultät Informatik: Überall gibt es Gelegenheiten, eine Menge Spaß zu haben und noch etwas dabei zu lernen. Langweilig wird das niemals. Regen wäre kein Problem, weil das meiste sowieso in den Gebäuden angeboten wird. Dazu kommt ein originelles Angebot an Speisen und Getränken, etwa die »Leckereien aus der Molekularküche« bei der Fakultät Life-Sciences. Für Live-Musik sorgen die Hochschulband oder eine Professorencombo. Das pralle Programm inklusive zahlreicher Führungen gibt's bei der Hochschule im Netz. (GEA)
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