»Wir hatten«, so Bezirksbürgermeister Siegfried Thumm, »den Tagesordnungspunkt bereits vorberaten.« Und deshalb ging’s diesmal zack-zack. Ohne Diskussion, ohne Bedenken, Murren oder Knurren votierten die Räte dafür, dass künftig Publikumsfragen vor Beginn jeder öffentlichen Sitzung an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht werden dürfen.
»Maximal drei Minuten Sprechdauer stehen einzelnen Fragestellern zur Verfügung«
Allerdings nicht in extensio. Um Dampfplauderern oder Selbstdarstellern von vornherein einen Riegel vorzuschieben, wird die Redezeit eines jeden einzelnen Fragestellers begrenzt bleiben. »Maximal drei Minuten Sprechdauer«, erläuterte Thumm die Spielregeln, stehen denen zur Verfügung, die sich äußern möchten.
»Stellungnahmen und Antworten seitens des Bezirksgemeinderats«, so Thumm weiter, sollten ebenfalls kompakt und möglichst unmittelbar abgegeben werden. Sei dies im Einzelfall - etwa bei komplexeren Anliegen - nicht möglich, sind Bezirksschultes und Räte gehalten, Antworten zügig nachzuliefern - »allerspätestens in der übernächsten Sitzung«, eventuell auch zwischen den offiziellen Treffen und dann in schriftlicher Form.
Mit einiger Befriedigung wurde die einmütige Verabschiedung der Fragestunde seitens des Publikums aufgenommen. »Na wer sagt’s denn - es geht also doch«, wisperte es in den Zuschauerreihen. Und: »Das wurde aber auch langsam Zeit.« Denn unvergessen ist in Rommelsbach offensichtlich, dass das Thema schon einmal aufs Tapet gebracht worden war. Genau genommen: im April 2007, und damit zu einem Zeitpunkt, als Sondelfingen und Bronnweiler, Mittelstadt und Ohmenhausen ihren Bürgern bereits Fragerecht eingeräumt hatten.
Damals freilich hatte die Mehrheit der Rommelsbacher Ortschaftsräte den Vorschlag - eingebracht von Georg Leitenberger - abgelehnt. Begründung: Man wolle während der laufenden Legislaturperiode »auf Experimente verzichten«. Zumal es für die Bürger doch ein Leichtes sei, ihre Wünsche, Anregungen und Probleme vorzubringen. Sie müssten, hieß es, lediglich während der Sprechzeiten den Weg ins Bezirksamt finden oder »ihre« Gemeindevertreter auf der Straße ansprechen.
Beides ist jetzt überflüssig geworden. Und das freut nicht nur etliche Einwohner ohne politisches Mandat, sondern auch die gewählten Vertreter; allen voran das Trio von »Rommelsbach aktiv« - also die drei »Ls« im Gremium: Leitenberger, Löffler und Landgraf. Andrea Löffler: »Ich bin sehr froh, dass wir jetzt doch so schnell zu einer Einigung kommen konnten. Danke.« (GEA)
