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Aktuell Inklusion

Motto des achten Kultur-vom-Rande-Festivals: »Alles in Bewegung«

Das achte Kultur-vom-Rande-Festival soll vom 6. bis 10. Mai über die Bühne gehen

Enrico Urbanek, Elisabeth Braun, Oberbürgermeister Thomas Keck, Mathias Stöckl, Rosemarie Henes, Kathrin Schlör, Markus Christ u
Enrico Urbanek, Elisabeth Braun, Oberbürgermeister Thomas Keck, Mathias Stöckl, Rosemarie Henes, Kathrin Schlör, Markus Christ und Harald Beck (von links) bei der Kultur-vom-Rande-Programmvorstellung im Reutlinger Kaffeehäusle. FOTO: STRÖHLE
Enrico Urbanek, Elisabeth Braun, Oberbürgermeister Thomas Keck, Mathias Stöckl, Rosemarie Henes, Kathrin Schlör, Markus Christ und Harald Beck (von links) bei der Kultur-vom-Rande-Programmvorstellung im Reutlinger Kaffeehäusle. FOTO: STRÖHLE

REUTLINGEN. Wie plant man ein Festival in Zeiten des Coronavirus? Mit dem Prinzip Hoffnung. Hoffnung nicht zuletzt, dass bis Anfang Mai das Schlimmste ausgestanden ist. Dann nämlich wollen die Organisatorinnen von Kultur vom Rande das achte Festival gleichen Namens und 20 Jahre Kultur vom Rande feiern.

Vom 6. bis 10. Mai soll das vielfältige Spektakel über die Bühne gehen – mit Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck als Schirmherr, der bei der Programmvorstellung im Kaffeehäusle die Zuversicht äußerte, dass das Virus das Festival nicht allzu sehr beeinflusst. »Wir lassen uns nicht verdrießen«, sagte er.

»Step 6«, eine der mit Kooperationspartnern gemeinsam aufgelegten Veranstaltungen, die zum Festival hinführen sollen, sagten die Organisatoren Professor Elisabeth Braun, Rosemarie Henes und Markus Christ schweren Herzens ab. Angekündigt war die Kölner Tanztheatergruppe Un-Label mit einem Gastspiel am 15. März im großen Saal des Theaters Die Tonne unter dem Titel »Present«. Der Kartenvorverkauf war – wohl Corona-bedingt – hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Der nächste Step soll nun am 28. März stattfinden – im Freien. »Wheelchair-Skating, Hip-Hop & Co« ist dieser Programmpunkt überschrieben. Ort des Geschehens ist der Skatepark im Bürgerpark, zwischen Stadthalle und ZOB. David Lebuser und Lisa Schmidt bringen Rollstühle mit – zum Ausprobieren für jedermann, der sich damit auf die sportliche Bahn wagt.

Lebuser (33) aus Hamburg ist der erste professionelle Chairskater in Deutschland und hat 2014 bei der Wheelchair-Motocross-Weltmeisterschaft in Venice, Kalifornien den Weltmeistertitel geholt. Er zeigt seine Kunstfertigkeit (18 Uhr) und lädt zum Mitmachen ein (11 Uhr).

Daneben werden in Kooperation mit dem Talk-Projekt, dem Amt für Schulen, Jugend und Sport der Stadt Reutlingen und dem Familienunterstützenden Dienst Feder Workshops zu Rap, Sprayen und Hip-Hop-Tanz angeboten (Anmeldung unter info@kultur-vom-rande.de). Um 18.45 Uhr soll es zudem einen Auftritt des inklusiven Antidiskriminierungs-, Empowerment- und Hip-Hop-Projekts Talk geben.

»Alles in Bewegung« lautet auch beim eigentlichen Festival im Mai das Motto. Die Veranstalter versprechen »kulturelle Vielseitigkeit, die ihresgleichen sucht«, darunter herausragende Inszenierungen auf der Bühne und auf der Straße, lebendige Geschichten, Workshops im Park und ein HAP-Grieshaber-Spaziergang.

2014 erhielt das Festival Kultur vom Rande den erstmals verliehenen Inklusionspreis des Landes Baden-Württemberg. Als Ziele hat sich das Festival gesetzt, die Grenzen zwischen vermeintlicher Normalität und Besonderheit aufzulösen; Verständnis für das andere, den anderen und die andere zu wecken und den selbstverständlichen Umgang miteinander zu fördern; die Talente Kunst- und Kulturschaffender mit Behinderung vom Rand der gesellschaftlichen Wahrnehmung mitten in die Stadt hineinzuholen.

Den Auftakt bilden am 5. Mai »Lebendige Bücher« in der Stadtbibliothek, garniert mit einem Auftritt des Comedians im Rollstuhl, Tan Caglar. Bei den lebendigen Büchern soll es darum gehen, dass Menschen mit ganz unterschiedlicher Lebenserfahrung Einblicke in ihre Erlebnisse und Sichtweisen geben, ob sie nun Fluchterfahrung haben, blind oder gehörlos sind.

Mit dem Programmkino Kamino folgt ein Film-Tag, bevor es dann mit Theater und Tanztheater losgeht. Das noch im Entstehen begriffene Tonne-Projekt »Hierbleiben … Spuren nach Grafeneck« startet auf dem Marktplatz seine Uraufführung. Das RambaZamba Theater aus Berlin wird ein Gastspiel geben, auch werden Bühnen aus Bremen, Hamburg, aus der Schweiz und aus Frankreich dabei sein.

An zwei Tagen wird es mit »Park-Art II« Open-Air-Kunstworkshops in der Pomologie geben, bei denen sich jede und jeder unter Anleitung und Unterstützung im Freien künstlerisch betätigen kann. Und mit einem geführten Spaziergang auf den Spuren des Künstlers HAP Grieshaber gelangt man über mehrere Stationen von der Achalm bis ins Spendhaus, wo man die Druckerpresse des Holzschneiders ausprobieren kann. (GEA)

ACHTES FESTIVAL KULTUR VOM RANDE IN REUTLINGEN

Geschichten, Comedy, Filme, Kunst, Tanz, Theater: Die Veranstaltungen vom 6. bis 10. Mai

5. Mai, Stadtbibliothek: 17 bis 19 Uhr, Lebendige Bücher – Menschen erzählen Geschichten; 19.30 Uhr Tan Caglar mit seinem Comedyprogramm »Geht nicht? Gibt’s nicht!«

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6. Mai, Kino Kamino: 15 Uhr »Im Weltraum gibt es keine Gefühle« (Film); 19.15 Uhr Tan Caglar stimmt auf den Film »The Peanut Butter Falcon« ein, der um 20 Uhr gezeigt wird

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7. und 8. Mai, Pomologie:

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»Park-Art II« mit Workshops,

jeweils ab 9.30 Uhr

7. Mai, franz.K: 17.30 Uhr

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Festivalempfang; 19.30 Uhr

Tanzgruppen aus drei

Ländern (Bremen, Bern,

Sevilla)

8. Mai, Marktplatz: 13.30 und 17.30 Uhr »Hierbleiben … Spuren nach Grafeneck« mit dem Theater Die Tonne

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8. Mai, franz.K: 19 Uhr Theater mit dem Ensemble Blinde Passagiere aus Hamburg

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9. Mai, Saal am Gustav-Werner-Platz: 11 und 16 Uhr Erlebnistheater mit der Compagnie Infra aus Crisolles dans L’Oise, Frankreich

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9. Mai, Treffpunkt: Parkplatz Hotel Achalm: 13.15 bis 17.30 Uhr HAP-Grieshaber-Spaziergang

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9. Mai, Theater Die Tonne: 19.30 Uhr RambaZamba Theater aus Berlin

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10. Mai, franz.K: 15 Uhr Tanz und Figurentheater mit der Compagnie Infra (Dauer: 50 Minuten); im Anschluss Festivalabschluss mit Musik von Groove Inclusion, Waiblingen. (GEA)

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