REUTLINGEN-ALTENBURG. »Die Überraschung ist aber gelungen«, sagte Oberschützenmeister Matthias Walz am Dienstag im Altenburger Rathaus mit Blick in die Runde: Denn schließlich hatten sich viele Wegbegleiter, Mitstreiter, Freunde, Verwandte und Gratulanten eingefunden, um die Überreichung der Landesehrennadel an den Vorsitzenden des Altenburger Schützenvereins zu feiern. Sichtlich gerührt nahm der die Auszeichnung von Reutlingens Erstem Bürgermeister entgegen, die der Ministerpräsident »für langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen oder Organisationen mit kulturellen, sportlichen oder sozialen Zielen« an Personen verleiht, die sich um die »Gemeinschaft besonders verdient gemacht haben«.
Bereits 27 Jahre im Amt
Schon als Jugendlicher, im Alter von 16 Jahren, ist Matthias Walz in den Schützenverein eingetreten. 1992 übernahm er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden, bereits kurz darauf, 1997, wurde er Vorsitzender, nachdem sein Vorgänger früh verstorben war und der Verein eine Führung brauchte. Diese bietet Walz seitdem kontinuierlich an: Nunmehr 27 Jahre ist er Oberschützenmeister in Altenburg, aber auch über die Gemeindegrenzen hinaus übernimmt er Verantwortung. So ist er Schatzmeister auf verbandlicher Ebene und ein »wichtiger Mann für die Jugend«, wie Hahn betonte. Er trainiert den Nachwuchs, hat die Jugend immer wieder zu Erfolgen weit über Altenburg hinaus geführt, und er ist selbst aktiver Schütze. Kurz: »Er hat stets dafür gesorgt, dass der Verein langfristig gut aufgestellt ist«, so Hahn in seiner kurzen Laudatio.
Ehrennadel durch Winfried Kretschmann überreicht
Das zahlt sich aus, die aktive Mannschaft besteht komplett aus Eigengewächsen. Und so manch ein Schütze aus der Bezirksgemeinde hat es bis zu königlichen Ehren geschafft – sei es Kreisschützenkönig oder -kronprinz –, aber auch zu den Deutschen Meisterschaften reisten die Altenburger Schützen unter der Regie ihres Oberschützenmeisters schon mal an. Besonderes Highlight im Vereinsleben waren im vergangenen Jahr die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen, die ebenfalls federführend von Matthias Walz organisiert worden waren.
Der nahm diese Auszeichnung bescheiden entgegen, wenn auch total verblüfft. Damit habe er nicht gerechnet, sagte er zu den zahlreichen Besuchern, darunter Vertreter des Kreisverbands, vom Landesverband und vom Sportkreis. Schatzmeister Uwe Glatzel hatte ihm vorab weisgemacht, er müsse mit zu einer Vereinsbesprechung ins Rathaus kommen. »Jetzt fallen natürlich einige Puzzleteile an ihren Platz«, so Walz grinsend, etwa, warum sein Sohn so früh von der Arbeit nach Hause gekommen war oder warum der Schriftführer nachgehakt habe, ob er auch tatsächlich an den Termin denke.
Das hatte Matthias Walz getan und erhielt an diesem Tag die Ehrennadel des Landes und eine Urkunde von Landesvater Winfried Kretschmann überreicht. Verbunden mit der Aufforderung, dem Schießsport noch viele weitere Jahre treu zu bleiben. (GEA)