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Aktuell Ehrenamt

Kreativität und Engagement mit Preisen ausgezeichnet

REUTLINGEN. Zehn Jahre ist der Förderverein zur Kriminal- und Verkehrsprävention im Landkreis jetzt alt. Bei der Feier zum runden Geburtstag in der Kreissparkasse in Reutlingen vergab der Verein am Freitag auch die Förderpreise für das Jahr 2016. Den Siegerscheck in Höhe von 1 000 Euro in der Sparte »Kriminalprävention« bekam das Reutlinger Friedrich-List-Gymnasium für sein Gewalt- und Suchtpräventionsprogramm in den Klassen 5 bis 10. Den ersten Platz in der Kategorie »Verkehrsprävention« teilten sich die Sankt-Wolfgang-Schule in Reutlingen sowie die Wilhelm-Hauff-Realschule und Friedrich-Schiller-Schule in Pfullingen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgten beim Festakt die  Soulhossas, eine Band von behinderten und nicht behinderten Musikern
Für die musikalische Unterhaltung sorgten beim Festakt die Soulhossas, eine Band von behinderten und nicht behinderten Musikern. Foto: Gerlinde Trinkhaus
Für die musikalische Unterhaltung sorgten beim Festakt die Soulhossas, eine Band von behinderten und nicht behinderten Musikern.
Foto: Gerlinde Trinkhaus
Der im Dezember 2006 gegründete Förderverein hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Projekten angestoßen. »Uns geht es darum, die Projekte unbürokratisch und schnell zu unterstützen«, betonte Thomas Reumann, Vorsitzender des Vereins und, wie Moderator Heiner Kondschak mit einem Augenzwinkern meinte, »im Nebenberuf noch Landrat«. Das Förderergebnis des Vereins kann sich sehen lassen. In den vergangenen zehn Jahren wurden über 220 ehrenamtliche Projekte mit insgesamt 200 000 Euro unterstützt.

Im Mittelpunkt stehen dabei jedes Jahr auch die sogenannten Leuchtturmprojekte. Dazu gehören beispielsweise die Soulhossas, eine Band von behinderten und nicht behinderten Musikern, die am Freitag bei der Feier in der Kundenhalle der Reutlinger Kreissparkasse mit viel Rock-Power den musikalischen Rahmen bildeten. Gegründet wurde die Band von der Reutlinger Kulturwerkstatt. Sie war 2013 das Leuchtturmprojekt.

Ein solches waren auch die »Überflieger« aus Hülben im Jahr 2008, die ihr Projekt und was sich daraus entwickelte beim Festakt ebenfalls noch einmal vorstellten. Den »Überfliegern« gehörten 14 Jugendliche an, die unter Federführung der Hülbener Fliegergruppe mit Helmut Schell und Burkhard Röcker im Rahmen der offenen Jugendarbeit der Gemeinde ein Leichtflugzeug zusammenbauten. Den Anstoß zu diesem Projekt hatte Hülbens Bürgermeister Siegmund Ganser gegeben. Das Flugzeug, das die Jugendlichen zusammennieteten und das damals Thomas Reumann als erster Passagier mit sehr gemischten Gefühlen testen durfte, fliegt übrigens heute immer noch.

Sich in der Prävention zu engagieren sei eine »wichtige Aufgabe von uns allen«, hob Reumann hervor. Die unterschiedlichen Fragestellungen und Bedarfe erforderten Maßnahmen, die von viel Kreativität und großem Engagement geprägt seien. Mit den Preisen werde »ein besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet«.

»Wir wollen damit die unterschiedlichsten Aktivitäten fördern«, erklärte Michael Bläsius, Vorstandsvorsitzender der Reutlinger Kreissparkasse. Das Geldinstitut werde trotz der angespannten Situation auf dem Finanzmarkt »unsere Partner nicht alleine lassen« und weiterhin das ehrenamtliche Engagement unterstützen.

Anti-Mobbing-Tage

Nach den knappen und kompakten Reden wurden die Preisträger ausgezeichnet. Das Friedrich-List-Gymnasium in Reutlingen setze in beispielhafter Weise das Thema »Schulische Prävention« in einem ganzheitlichen Gesamtkonzept um, lautet die Begründung, warum die Schule den ersten Platz in der Kategorie »Kriminalprävention« belegte. In den vielfältigen Präventionsprogrammen ging es beispielsweise um Anti-Mobbing-Tage oder um Sucht- und Gesundheitsprävention.

Den zweiten Preis (dotiert mit 500 Euro) bekam das Graf-Eberhard-Gymnasium in Bad Urach für seine Sternwanderung zum Thema »Flucht und Heimatverlust«. Den dritten Platz (300 Euro) nahm die Reutlinger Theodor Heuss-Schule mit ihrer »Präventionsarbeit gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus« ein.

Nicht entscheiden konnte sich der Förderverein, wer den ersten Preis in der Kategorie »Verkehrsprävention« erhalten sollte. Die Projekte seien alle gleichwertig, weshalb keiner bevorzugt werden solle, meinte Reumann. Für das Bus-Paten-Projekt wurde die Sankt-Wolfgang-Schule (Reutlingen) und für die »Schulbusbegleiter« die beiden Pfullinger Schulen ausgezeichnet.

Den zweiten Preis erhielt die Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt Reutlingen für ihre Fahrradwerkstatt und Verkehrsausbildung von Flüchtlingen. Auf dem dritten Platz landete die Kreisverkehrswacht Reutlingen-Münsingen mit ihrer Fahrradreparatur-Werkstatt für Flüchtlinge im Alten Lager in Münsingen.

Auch ein Sonderpreis (300 Euro) wurde am Freitag verliehen. Den erhielt die Schillerschule in Münsingen für ihre Chat-Mentoren. Dieses Projekt zur Mediensicherheit gehe »weit über das hinaus, was andere Schulen zu diesem Präventionsthema anbieten«, heißt es in der Begründung. (GEA)