REUTLINGEN. Die fünf Vorstandsmitglieder des genossenschaftlichen Programmkinos »Kamino« sehen dem Jahresabschluss 2017 optimistisch entgegen. In der Generalversammlung im Kulturzentrum franz.K ging der neue, nun hauptamtliche Geschäftsführer Andreas Vogt jüngst von einem ausgeglichenen Ergebnis aus - auch wenn es natürlich gilt, das Salär für seine Teilzeitstelle (seit April) mit zu erwirtschaften.
Der Grund für den Optimismus: Schon in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wurden knapp 13 000 zahlende Besucher registriert, 2016 waren es im gleichen Zeitraum 9 400. Andreas Vogt geht davon aus, dass sich diese Steigerung um 35 Prozent fortsetzt, weil sie von Anfang Januar bis Ende Mai stabil gewesen sei. »Wenn es so weitergeht«, sagte der Geschäftsführer, »werden wir zum Jahresende hoffentlich rund 25 000 Besucher gehabt haben.«
Wieder Sommerpause
Im Vorjahr kamen 18 000 Kunden ins »Kamino« - in elf Monaten, denn im August pausierte das Programmkino komplett. Auch dieses Jahr gibt es eine Verschnaufpause für die zahlreichen Ehrenamtlichen, die den Kino- und Barbetrieb stemmen. Allerdings dieses Mal nur drei Wochen vom 10. bis 30. August. Großes Lob wurde den Ehrenamtlichen von Vorstand und Aufsichtsrat mehrfach zuteil. Die für die Programmgestaltung zuständige Gruppe beispielsweise habe voriges Jahr (bei 915 deutschen Filmstarts) 65 Hauptfilme auserkoren, von denen die Tragikomödie »Ewige Jugend« mit 704 Besuchern am besten ankam. Als »Highlight« wertete Karin Zäh, die vor Andreas Vogt die »Kamino«-Geschäfte ehrenamtlich führte, die »Rückholung der französischen Filmtage nach Reutlingen« mit 23 Filmen und 800 Besuchern in sieben Tagen. Auch 2017 werde das Programmkino wieder dabei sein.Und dann, zurück zum Lob, die sogenannte Abendregie: Mehr als 90 Genossen betreuten die rund 1 000 Vorstellungen im Jahr 2016 - meist in doppelt besetzten Schichten. »Wir können richtig stolz darauf sein, dass die Genossenschaft das stemmt«, sagte Vorstandsmitglied Susanne Mayer-Hagmann. Im laufenden Jahr seien es zwar nur etwas mehr als 60 Aktive in der sogenannten Abendregie, von denen »neun etwa fünfzig Prozent der Schichten besetzen«. Weil's aber funktioniere und den Beteiligten wohl auch Spaß mache, bereite dies zumindest »mittelfristig keine Sorge«, sagte Geschäftsführer Vogt.Der vom Gemeinderat genehmigte städtische Betriebskostenzuschuss von jährlich 18 000 Euro sowie die erstrittene Unterstützung durch die Berliner Filmförderungsanstalt sorgen ebenfalls für eine laut Vorstand solide Finanzierung des Programmkinos. (rh)