MITTELSTADT. Coronabedingt gab es am Samstag nach vier Jahren wieder die erste Jahresfeier des Musikvereins Mittelstadt. Nicht weniger als 46 Ehrungen galt es in der vollbesetzten Festhalle vorzunehmen. Viel Beifall erhielt die neue Jugendband. Für die Verpflegung sorgte die Freiwillige Feuerwehr.
Die beiden Musikvereins-Vorstände Andrea Lauxmann und Dietmar Lutz begrüßten die Gäste, darunter Mitglieder des Bezirksgemeinderats und befreundeter Vereine. Zur Konzertvorbereitung habe man auch ein Probenwochenende in Pfronstetten (ohne Handyempfang) durchgeführt. »Corona bedeutete den absoluten Stillstand«, sagte Moderatorin Jenny Schlotterbeck, doch man habe alles relativ unbeschadet überstanden. Fast alle Mitglieder der Stammkapelle seien geblieben. »Doch die Jugendarbeit musste massiv leiden.« Glücklicherweise habe sich in einer Schulklasse eine neue Jugendband aus sechs Schülerinnen und Schüler gebildet. Erstmals habe man dadurch auch eine Frau an der Tuba.
Ehrungen
Aktive und fördernde Mitgliedschaft
75 Jahre: Edwin Lauxmann, Karl Müller.
70 Jahre: Richard Jetter, Eugen Müller.
60 Jahre: Hans-Jürgen Ehmke, Helmut Kehrer, Erich Schlotterbeck.
Fördernde Mitgliedschaft:
75 Jahre: Erich Kurz.
60 Jahre: Dieter Raff, Walter Mayer. (gb)
Die neue Gruppe unter Leitung von Birgit und Marco Kugel war bereits beim Weihnachtsmarkt gestartet, trat jedoch am Samstag das erste Mal vor großem Publikum auf. Mit Tuba, Schlagzeug, Querflöte, Saxophonen und Klarinette ließ die Band bravourös vier Stücke und als Zugabe, mit dem rhythmusklatschenden Publikum, »We will rock you« erklingen. Es gab viel Beifall und Bravorufe für die Gruppe, auf die man, so die Moderatorin, sehr stolz sei. Später waren die Jugendlichen sogar als Sänger zusammen mit der Stammkapelle unter Leitung von Steffen Hummel zu hören. Deren Stücke wie das Udo-Jürgens-Medley mit »Meri Chérie« oder »Griechischer Wein«, die »Lebenslinien-Polka«, Filmmusik und Märsche sowie der Zusammenklang mit zwei dreieinhalb Metern langen Alphörnern, gespielt von Jenny Schlotterbeck und Heiko Kober, machten Spaß und kamen sehr gut beim Publikum an.
Beeindruckend war die Menge der 46 Geehrten, die den Raum vor der Bühne restlos füllten. 75 Jahre lang hatte Edwin Lauxmann dem Verein die Treue gehalten. Er war am Donnerstag verstorben und wurde posthum mit einer Schweigeminute geehrt. »Er war ein Tausendsassa, der den Verein sehr geprägt hat«, sagte Andrea Lauxmann. Er habe alles über den Verein gewusst, sei für alle ein Ratgeber gewesen und bekam viele hohe und selten vergebene Auszeichnungen wie die Erich-Ganzenmüller-Medaille in Gold. Auch die Seniorenkapelle, die 20 Jahre bestand, hatte Edwin Lauxmann gegründet, der auch das Vorstandsamt lange Zeit bekleidete.
»Ein Verein ist die Summe vieler Akteure«, sagte Ahmed Ali vom Blasmusikverband Neckar-Alb. »Er sorgt für gemeinsame Erlebnisse und Entwicklungen und braucht Leute, die kontinuierlich dabei sind.« Ali und die beiden Vorstände nahmen anschließend die Ehrungen vor. (GEA)