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Aktuell Energieversorgung

Info-Abend zum Nahwärme-Projekt in Reicheneck

Reicheneck auf dem Weg zum CO2-neutralem Öko-Dorf: Wie schaut die nächste Etappe aus?

Umringt von sattem Grün könnte Reicheneck bald noch grüner werden: Wenn ihm der Wandel zum Bioenergie-Dorf glückt.  FOTO: GROHE
Umringt von sattem Grün könnte Reicheneck bald noch grüner werden: Wenn ihm der Wandel zum Bioenergie-Dorf glückt. Foto: Manfred Grohe
Umringt von sattem Grün könnte Reicheneck bald noch grüner werden: Wenn ihm der Wandel zum Bioenergie-Dorf glückt.
Foto: Manfred Grohe

REUTLINGEN-REICHENECK. Die Bezirksgemeinde Reicheneck strebt, wie mehrfach berichtet, einer klimafreundlichen Nahwärmeversorgung entgegen. Zum Bioenergie-Dorf will sich der Flecken entwickeln und in naher Zukunft den Umstieg von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien vollziehen. Dabei setzen die Projektbeteiligten – neben Reicheneck sind dies die Reutlinger Fair-Energie und die Leipziger Unternehmensberatung Tilia – in einem ersten Entwurf auf eine Kombination aus Holzhackschnitzeln und Solarpanelen. Wiewohl dieser Mix mitnichten bindend ist. Denn noch steht eine Machbarkeitsstudie aus, in deren Rahmen unter anderem geprüft werden soll, welche CO2-neutralen Energiequellen letztlich zum Einsatz kommen werden.

Beantragt wurden hierfür bereits vor Monaten Fördermittel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Doch jetzt hat die Zeit des Wartens ein Ende und die Bewilligung aus Berlin liegt vor. Weshalb die Projektpartner ab sofort in die Grundplanung einsteigen und parallel dazu nach einem passenden Standort fürs künftige Heizkraftwerk Ausschau halten können. Vielmehr: Die Suche nach der optimalen Location ist längst in vollem Gange. Gerüchtehalber soll sie sogar kurz vor dem Abschluss stehen. Ohne dass bislang Detailinformationen an die Öffentlichkeit gedrungen wären.

BÜRGERVERSAMMLUNG

Bezirksgemeinderat Reicheneck, Fair-Energie Reutlingen und Tilia Leipzig richten am Freitag, 14. Oktober, ab 18 Uhr in der Herzog-Ulrich-Halle einen Themenabend für Immobilienbesitzer aus, die Interesse daran haben, sich an ein künftiges klimafreundliches Nahwärmenetz anschließen zu lassen. Zuhörer erhalten Informationen aus erster Hand und damit einen Sachstandsbericht. Referenten der Projektpartner stehen außerdem für individuelle Fragen zur Verfügung. (ekü)

Die Zeit des Wartens hat für Reichenecks Einwohner diesbezüglich aber ein absehbares Ende. Haben sich die Projektbeteiligten doch darauf verständigt, einen öffentlichen Themenabend für interessierte Bürger anzuberaumen. Terminiert ist er auf Freitag, 14. Oktober (siehe Box), und soll neben einem Sachstandsbericht auch reichlich Raum für Fragen aus den Reihen der Dorfgemeinschaft lassen.

Rede und Antwort stehen bei der Bürger-Info Vertreter von Fair-Energie und Tilia. Angefragt ist auch Reutlingens Baubürgermeisterin Angela Weiskopf als oberste Hüterin von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen. Denn dass in diesen Bereichen für die Errichtung einer Energiezentrale Anpassungen notwendig werden, ist klar; dass der hierfür erforderliche Verwaltungs- und Bürokratieaufwand ein erheblicher sein wird, ebenfalls.

Viele Fragen

Unklar hingegen: Welche Kosten in etwa auf Hauseigentümer zukommen, die sich nach Fertigstellung von Kraftwerk und Infrastruktur ans Nahwärmenetz andocken lassen. Unklar außerdem: Wann mit dem Baubeginn von beidem gerechnet werden kann.

Dies sind nur zwei Fragen, die den Reichenecker Immobilienbesitzern auf den Nägeln brennen. Umso mehr, als etliche von ihnen hoffnungslos überalterte beziehungsweise marode Anlagen in ihren Heizungskellern haben und deshalb vor der Wahl stehen, die Nahwärmeversorgung abzuwarten oder zuvor schon eine individuelle Lösung anzustreben. (ekü)