REUTLINGEN. Gerade hat Arnulf Ziekur der jungen Frau eine Spritze in den Rücken verpasst, schon schlüpft die schmächtige 20-Jährige wieder ins Tragegestell. Lange wird die Spritze nicht wirken, aber wenigstens ein paar Stunden lang wird die Frau ihre schwere Last schmerzfrei über holprige Bergpfade schleppen können. Eine Aussicht, die sie lächeln lässt. Da es in der unzugänglichen Region im Norden Nepals keine Straßen gibt, sind Lastenträger unverzichtbar. Für viele Tibeter, die vor den chinesischen Besatzern über die hohen Bergpässe geflüchtet sind, ist das Lastentragen meist die einzige Verdienstmöglichkeit. Selbst schwerste Baumaterialien schleppen Männer und Frauen von Ort zu Ort. Wirbelsäulen-Schäden oder Arthrose sind so häufig wie bei uns Erkältungen. Die »German doctors« haben viel zu tun.
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