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Freude in Ohmenhausen: Linie 22 kommt wieder

Lange versprochen, endlich realisiert: Mit dem Fahrplanwechsel zum 10. Dezember kommt die Linie 22 so zurück, wie es die Ohmenhäuser seit der Kappung vehement gefordert haben: im 20-Minuten-Takt und als Ringverkehr. Warum das für den Stadtbezirk als Erfolgsgeschichte verbucht werden kann.

Wiedersehen macht Freude: Die Linie 22 kommt im Dezember so zurück, wie sie vor der Kappung gefahren ist.
Wiedersehen macht Freude: Die Linie 22 kommt im Dezember so zurück, wie sie vor der Kappung gefahren ist. Foto: Markus Niethammer
Wiedersehen macht Freude: Die Linie 22 kommt im Dezember so zurück, wie sie vor der Kappung gefahren ist.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN-OHMENHAUSEN. Weihnachten ist noch ein Weilchen hin, aber für viele Ohmenhäuser ist es jetzt schon eine schöne Bescherung: Sie bekommen ihre Linie 22 so zurück, wie sie vor der Kappung gefahren ist – als Ringverkehr mit der Linie 2 und bis zum Abend im 20-Minuten-Takt. Mit dem neuen Fahrplan ab 10. Dezember tritt die Änderung in Kraft. Das freut vor allem die ÖPNV-Nutzer vom Hasenberg, die von der Umstellung am meisten profitieren. In einem Nachbarschaftsschreiben machen sie auf die geballten Vorteile der Linie 22 aufmerksam – und hoffen darauf, dass möglichst viele auf das Angebot abfahren.

30 Jahre lang hatte der Bezirksgemeinderat für die Linie 22 gekämpft. Sie bildete mit der Linie 2 einen Ringverkehr und führte von Ohmenhausen Richtung Alteburgstraße über das Ringelbachgebiet und die Oststadt bis zur Stadtmitte, die so ohne großes Umsteigen erreichbar war. Außerdem fuhr der Bus ins bis dahin abgehängte Wohngebiet Hasenberg im 20-Minuten-Takt an – vorher waren es nicht gerade nutzerfreundliche 40 Minuten.

Kaum war die neue Linie eingeführt, wurde sie schon wieder eingestampft: Wegen der coronabedingten Fahrgasteinbrüche setzte die RSV im Juli 2021 den Rotstift an, dem Sparkurs sollte auch der 22er-Linienzweig nach Ohmenhausen komplett zum Opfer fallen. Doch da machten die Ohmenhäuser nicht mit. Der Ortschaftsrat wehrte sich, im ganzen Stadtbezirk regte sich Protest, sogar eine Demo wurde organisiert. Das zeigte Wirkung, zumindest eine Teil-Reaktivierung wurde erreicht: Die Linie 22 fuhr weiter, allerdings nicht als Ringverkehr, nur im 30-Minuten-Takt, werktags gerade mal bis zum frühen Abend und am Wochenende gar nicht.

Zufrieden waren die Ohmenhäuser mit dem Provisorium nicht, der Ortschaftsrat beantragte mehrfach, die Linie 22 zur nächsten Fahrplanumstellung wieder komplett aufzunehmen. Schließlich hatte auch Oberbürgermeister Thomas Keck die Reaktivierung zugesagt. »Dieses Versprechen wird mit der Fahrplanumstellung am 10. Dezember eingelöst«, heißt es im Nachbarschaftsschreiben der »Hasenbergler«. Die Linie 22 fährt wochentags bis 18 Uhr wieder im 20 -Minuten-Takt, danach bis 24 Uhr und an den Wochenenden im 30-Minuten-Takt. Eine Neuerung haben die Unterzeichner bei der Linienführung ab Lindachknoten festgestellt: Dort fährt der 22-er nicht wie bisher nach links in die Busspur Richtung Stadthalle, sondern geradeaus über den Burgplatz direkt in die ÖPNV-Achse Gartenstraße. Von dort aus setzt er seine Fahrt fort wie die jetzige Linie 21: von Unter den Linden nach Orschel-Hagen.

»Wir als Hasenberg-Bewohner sind Hauptnutznießer dieser Linienführung. Zu nahezu allen Tageszeiten erreichen wir Ziele im Ringelbachgebiet, die Klinik oder in der Innenstadt in kurzen Fahrzeiten und mit kurzen Wartezeiten«, heißt es im Nachbarschaftsschreiben zu den Vorteilen der Linie 22. Erledigungen in der Stadt oder der Weg zum Arbeitsplatz seien mit dem 22-er unkomplizierter und mindestens gleich schnell möglich wie mit dem Auto, auch abends könne man mit dem Bus wieder ins Theater, zum Konzert oder ins Kino und nachts zurück nach Hause fahren. Durch die neue Linienführung seien außerdem die innerstädtischen Haltestellen Planie und Gartentor sowie die Haltestelle Listplatz am Bahnhof ohne Umsteigen erreichbar. Deshalb, werben die Unterzeichner, hoffe man, dass viele Hasenberg-Bewohner die Linie 22 wieder annehmen oder »als attraktives und preiswertes Nahverkehrsmittel« neu entdecken. (GEA)