Die schlechten Straßenverhältnisse hielten, so mutmaßte Michael Wurster im Fachgeschäft »Brucklacher« in der Reutlinger Katharinenstraße, autofahrende Kundschaft gerade aus dem Alb-Bereich vom Stadtbummel ab.
»Anzünden und sich freuen«, gefragt sind laut Wurster zunehmend sogenannte Systemfeuerwerke. Sie sorgen mit einer einzigen Initialzündung ein, zwei Minuten lang für multiple Höhepunkte am Silvesterhimmel. Weniger gefragt sind derweil Einzelkämpfer wie der gute alte Chinaböller, die mit klammen Händen nacheinander gezündet werden müssen. Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) warnt derweil in einer Pressemitteilung vor Verletzungen und teuren Schäden, die den Start ins neue Jahr so richtig vermiesen können. Vor allem, wenn die entsprechende Versicherung fehlt. Die private Haftpflicht regelt Schäden, die ein knallfreudiger Gast im Wohnzimmer anrichtet. Sie deckt auch Personenschäden ab. Allerdings nur, wenn nicht vorsätzlich gehandelt worden sei, erklären die DVAG-Fachleute.
Bei schwerwiegenden Folgen wie Brandverletzungen greift die Unfallversicherung Betroffenen unter die Arme. Die Hausratversicherung kann in Anspruch genommen werden, wenn eine Rakete in eine Wohnung fliegt und dort Schäden anrichtet. Kommt es durch Feuerwerkskörper zu einem Brand, der die Immobilie massiv beschädigt, hilft eine Wohngebäudeversicherung. Autoschäden trägt ganz oder teilweise die Kaskoversicherung.
Die harmloseren Folgen der Knallerei decken alle Jahre wieder die Technischen Betriebsdienste ab. Eine gute Woche sind deren Mitarbeiter stets mit der Beseitigung von Böllerresten, Verpackungs- und sonstigem Silvesterfeier-Müll beschäftigt. (igl)
