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FDP im Kreis gemeinsam für Stuttgart 21 Plus

REUTLINGEN. Alle politischen Kräfte im Kreis Reutlingen sollen sich nach Auffassung der Liberalen jetzt für »Stuttgart-21-Plus« einsetzen. Der FDP-Kreisvorsitzende Hagen Kluck appelliert auch an die bisherigen Gegner des Bahnprojekts, gemeinsam für die Umsetzung der Schlichtungsergebnisse einzutreten. Nach Auffassung des Reutlinger Stadtrates sind vor allem eine zweigleisige Wendlinger Kurve, die Elektrifizierung der Zollern-Alb-Bahn und der Strecke Tübingen-Horb sowie ein Halt der Flughafenzüge auch in Metzingen für die Region wichtig. »Wenn wir alle an einem Strang ziehen, kriegen wir das auch hin«, zeigte sich Kluck bei einer Mitgliederversammlung der Freien Demokraten optimistisch.

Der Stuttgarter Hauptbahnhof.
Der Stuttgarter Hauptbahnhof. Foto: dpa
Der Stuttgarter Hauptbahnhof.
Foto: dpa
Der FDP-Landtagsabgeordnete Andreas Glück steht zu diesen Forderungen. Die große Wendlinger Kurve sei von immenser Bedeutung für die regionale Verkehrsinfrastruktur. Auch sein Bundestagskollege Pascal Kober signalisierte Unterstützung: Das Zukunftsprojekt S 21 habe eine optimale Realisierung verdient. Regionalvertreter Hans Georg Weiß hofft, dass auch die neue Landesregierung mit dem Reutlinger Wirtschaftsminister Nils Schmid und dem Tübinger Verkehrsminister Winfried Hermann die Neckar-Alb-Belange offensiv unterstützt »und nicht vertröstend beiseite schiebt«.

Kreisvorsitzender Kluck bot den bei der Volksabstimmung im Kreis Reutlingen »deutlich unterlegenen S-21-Gegnern eine unvoreingenommene Zusammenarbeit im Sinne der regionalen Wünsche« an.

Eine hohe Leistungsfähigkeit der schnellen Verbindung über Messe und Flughafen sei die Grundvoraussetzung für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Bahn in der Region Neckar-Alb. Die 50 Millionen Euro Zusatzkosten für das zweite Gleis im Verbindungstunnel müssten zu stemmen sein. Das gilt nach den Worten des stellvertretenden Kreisvorsitzenden Florian Bauer ebenfalls für die erforderlichen Elektrifizierungen und den besonders auch für Bad Urach und die Alb wichtigen Metzinger Halt.

Klares Bekenntnis zur Stadtbahn

Ein klares Bekenntnis legten die Liberalen zur Regionalstadtbahn ab. »Sie muss kommen und sie wird kommen«, betonte die stellvertretende Kreisvorsitzende Wibke Steinhilber. Damit aus den Plänen Wirklichkeit werde, müssten Kommunen, Kreise, Region, Land und Bund an einem Strang ziehen. Kreis- und Stadtrat Julius Vohrer wies in diesem Zusammenhang auf die mittlerweile beschlossene personelle Verstärkung des Reutlinger Verkehrsreferats hin. Auch beim Wettbewerb für das Planungsgebiet City Nord seien die Belange der Regionalstadtbahn besonders berücksichtigt worden. Stadtrat Knut Hochleitner erinnerte an die kontinuierlichen Anstrengungen zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs, zu denen auch das neue gemeinsame Ticket für die europäische Metropolregion Stuttgart gehöre.

Hagen Kluck erwartet von den Mandatsträgern der Grünen, dass sie das klare Votum von 62 Prozent gegen den Ausstieg aus dem Zukunftsprojekt S 21 nicht nur respektieren: »Der Volkswille gilt, auch wenn einem das Ergebnis nicht gefällt«. Den Landtagsabgeordneten Thomas Poreski forderte Kluck auf, sich nicht nur für die Elektrifizierung der Südbahn, sondern vor allem für die Verbesserung des Schienenverkehrs in der Region Neckar-Alb einzusetzen. Von der Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke wünscht sich der Liberale gerade bei der Verbesserung der Wendlinger Kurve »die von den Grünen nach der Volksabstimmung versprochene konstruktiv-kritische Begleitung«. (GEA)