REUTLINGEN. Ab nach Sibirien, ans Eismeer oder in den Ural, hieß es bei Kriegsende für Millionen Zivilisten und deutsche Kriegsgefangene: ein Schicksal, das fast jeder Vierte mit dem Leben bezahlte. Erst im Oktober 1955 und in den darauf folgenden Wintermonaten kehrten die letzten zehntausend Hunger- und Leidgeplagten, von den Strapazen der Arbeitslager sichtlich Gezeichneten in ihre Heimat zurück. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte dies in einem wahren Verhandlungskrimi in Moskau durchgesetzt. Von seinen Landsleuten wurde er dafür gefeiert. Auch in Reutlingen, wo sich Tränen der Wiedersehensfreude mit solchen enttäuschter Hoffnungen mischten.
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