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Aktuell Vergrämung

Das Reutlinger Taubennetz hat jetzt Löcher

Unter der Reutlinger Eisenbahnbrücke kehrt keine Ruhe ein: Schon wieder ist das Schutznetz kaputt, das die Tauben nach ihrer Vergrämung von den alten Brutplätzen fernhalten soll. War es - wie schon einmal - Vandalismus? Der GEA hat bei der Stadt nachgefragt.

Die Tauben machen es sich im Unterbau der Eisenbahnbrücke wieder gemütlich.
Die Tauben machen es sich im Unterbau der Eisenbahnbrücke wieder gemütlich. Foto: Paul Runge
Die Tauben machen es sich im Unterbau der Eisenbahnbrücke wieder gemütlich.
Foto: Paul Runge

REUTLINGEN. Munter tummeln sie sich auf den breiten Eisenträgern, dem Unterbau und der Straße: Die Tauben unter der Reutlinger Eisenbahnbrücke sind wieder zurück. Denn das Schutznetz, das die Vögel eigentlich aus dem verwinkelten Unterschlupf heraushalten soll, fehlt an mehreren Abschnitten und ist teilweise beschädigt.

Nun gelangen die findigen Vögel erneut zu ihren einstigen Brutplätzen, obwohl sie erst vor rund einem Monat aufwendig und für 80.000 Euro vergrämt wurden. Die Folgen sind Probleme, die durch die Maßnahmen eigentlich vereitelt werden sollten: Verdreckte Gehsteige, Tauben auf der Straße und Menschen, die mit schnellen Schritten die Brücke unterqueren, um nicht von herabfallenden Fäkalien getroffen zu werden. Dazu ist der gegenwärtige Zustand für die Tiere gefährlich: Sie können sich in dem kaputten Geflecht verheddern und im schlimmsten Fall darin verenden.

An der Mauer sieht das Netz so aus, als wäre es gewaltsam abgerissen worden.
An der Mauer sieht das Netz so aus, als wäre es gewaltsam abgerissen worden. Foto: Paul Runge
An der Mauer sieht das Netz so aus, als wäre es gewaltsam abgerissen worden.
Foto: Paul Runge

Diese Gefahr bestand aber wohl auch vor dem Aufriss des Netzes, wie die Stadt auf Anfrage mitteilte: »Die Feuerwehr wurde von Passanten informiert, dass unter dem Taubennetz der Eisenbahnbrücke Unter den Linden in Reutlingen Tauben eingeschlossen seien.« Wie diese durch das scheinbar intakte Netz unter die Brücke geraten waren, sei noch unklar.

Klar war aber: Die Tiere konnten sich nicht mehr eigenständig befreien. Um die Tauben zu retten, hat die Feuerwehr daher das Schutznetz an einigen Stellen bewusst geöffnet. Wie man in Zukunft verhindern will, dass die Tauben durch das Netz gelangen, werde derzeit geprüft. »Im Rahmen der Reparatur sollen dann bisher unentdeckte Schlupflöcher verschlossen werden«, so die Stadt. Das Netz wird vorraussichtlich am kommenden Dienstag, 21. Mai, unter Vollsperrung der Straße Unter den Linden repariert. (GEA)