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Da Piero in Reutlingen schließt: Uwe Grauer wird neuer Pächter

Pietro Cantarella gibt das italienische Restaurant Da Piero in Reutlingen Ende des Jahres auf. Was die Gründe für seine Entscheidung sind und was der neue Pächter Uwe Grauer aus dem Lokal machen möchte.

Macht zum Ende des Jahres dicht: das italienische Restaurant Da Piero in Reutlingen.
Macht zum Ende des Jahres dicht: das italienische Restaurant Da Piero in Reutlingen. Foto: Niethammer
Macht zum Ende des Jahres dicht: das italienische Restaurant Da Piero in Reutlingen.
Foto: Niethammer

REUTLINGEN. Das Da Piero gehört zur Reutlinger Gastro-Szene wie das Tübinger Tor zur Innenstadt. Vor 31 Jahren hat Pietro Cantarella das Restaurant in der Wörthstraße eröffnet. 1996 zog er dann in die Obere Wässere um. Damals befand sich das Gebäude noch im Rohbau. Mittlerweile ist das Lokal eines der angesagtesten der Stadt. Nicht nur wegen des Essens und der edlen Weine, sondern auch, weil der Chef es wie kaum ein anderer wusste, seinen Charme spielen zu lassen und seine Rolle als Gastgeber auszufüllen. Es ist eine Erfolgsgeschichte, die sich langsam dem Ende nähert. Im Dezember 2021 ist Schluss, bestätigt der Inhaber dem GEA.

Corona hatte keinen Einfluss

Die Gründe für das Aus sind privater Natur. »Seit 35 Jahren bin ich in Deutschland und habe immer in der Gastronomie gearbeitet. Ende des Jahres werde ich 60, das ist ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören«, sagt Cantarella. Corona habe keinen Einfluss auf seine Entscheidung gehabt, betont er. Natürlich habe es gute und schlechte Tage gegeben, aber meistens sei »die Hölle los gewesen«. Seine Bilanz fällt kurz und positiv aus: »Wir gehen zufrieden.« Highlights waren für ihn die vielen Hochzeiten, Geburtstage und Firmenfeiern im Restaurant sowie Catering-Einsätze bei großen Unternehmen in der Region.

Schlemmernacht im Da Piero: Inhaber Pietro Cantarella präsentiert den Hauptgang.
Schlemmernacht im Da Piero: Inhaber Pietro Cantarella präsentiert den Hauptgang. Foto: Küster
Schlemmernacht im Da Piero: Inhaber Pietro Cantarella präsentiert den Hauptgang.
Foto: Küster

In zahlreichen Google-Bewertungen loben die Gäste das freundliche Personal und den guten Service. Für Cantarella ein Hauptgrund für seinen Erfolg: »Ich hatte super Mitarbeiter und durfte lange mit dem gleichen Team zusammenarbeiten. Die Gäste haben uns vertraut.« Außerdem habe er bei der Auswahl der Speisen und Getränke sehr großen Wert auf Qualität gelegt.

Was Cantarella nach seiner Zeit als Inhaber des Da Piero machen wird, weiß er noch nicht genau. Nur so viel: »Ich werde noch ein paar Jahre arbeiten, aber nicht in der Gastronomie.« Da sich seine Kinder nicht vorstellen können, in dieser Branche zu arbeiten, übernimmt der Reutlinger Großgastronom Uwe Grauer das Restaurant.

Neuer Name, neues Konzept

Für Februar 2022 plant er die Wiedereröffnung mit neuem Namen und neuem Konzept: »Es wird eine urban hip eingerichtete Location, wo es Pizza, Pasta und Salate zu essen gibt«, kündigt Grauer an. Im Innen- und Außenbereich soll es bis zu 190 Personen Platz bieten. Anders als bei italienischen Restaurants ist kein Ruhetag geplant. »Wir versuchen an so vielen Tagen wie möglich zu öffnen, das ist jedoch personalabhängig«, sagt Grauer. Der Restaurantleiter sei Italiener, ein Großteil der Mitarbeiter in der Küche auch. Ob ehemalige Angestellte des Da Piero bleiben, sei noch nicht sicher, »sie sind aber herzlich willkommen«, so Grauer.

Investition in Reutlingen

Für den Reutlinger wird das italienische Lokal die dritte Neueröffnung seit Beginn der Pandemie sein. In diesem Jahr sind bereits die Bar »Stattstrand« und die Eisdiele »Icedreams« in Betrieb gegangen. »Jede Krise eröffnet auch Chancen«, erklärt Grauer, warum er das alles trotz des corona-bedingten monatelangen Stillstands in der Gastro-Branche stemmen kann. Ein Investor stecke nicht dahinter, versichert er.

Allerdings sei er selbst bereit, in die Stadt zu investieren. Das sei auch deshalb möglich, weil er mit Joli und Mezcalitos zwei Locations hat, die seit vielen Jahren gut laufen würden. »Wenn das neue Restaurant in der Oberen Wässere offen ist, habe ich acht Betriebe. Da wird dann erstmal nichts mehr dazu kommen«, sagt Grauer. (GEA)