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Betzinger Jugendtreff Style: Schwerpunktthema Demokratie

Im Betzinger Jugendtreff Style war Demokratie im vergangenen Jahr ein wichtiges Thema. Aus dem Ortschaftsrat kam deshalb die Anregung, die Jugendlichen zum Dialog einzuladen.

Beim »Tag der offenen Tür« im Mai mit Disco am Abend können sich die Besucher selbst ein Bild vom kunterbunten Jugendtreff Style
Beim »Tag der offenen Tür« im Mai mit Disco am Abend können sich die Besucher selbst ein Bild vom kunterbunten Jugendtreff Style machen. Foto: Meyer
Beim »Tag der offenen Tür« im Mai mit Disco am Abend können sich die Besucher selbst ein Bild vom kunterbunten Jugendtreff Style machen.
Foto: Meyer

REUTLINGEN-BETZINGEN. Neu gestaltete Kinoraum, Radtour zum Bodensee, Hauptversammlung - es geht was im Betzinger Jugendtreff Style, wie der Jahresbericht der beiden Sozialarbeiter Sejla Tomas und Jens Coers in der jüngsten Betzinger Ortschaftsratssitzung deutlich machte. Ein Schwerpunkt war das Thema Demokratie, das die Jugendlichen auch weiterhin beschäftigen wird. Vielleicht sogar im Sitzungssaal des Rathauses: Aus dem Ortschaftsrat kam die Idee, die jungen Leute zum Austausch einzuladen.

Das »Style« in der Wildermuthsiedlung hat drei Mal die Woche geöffnet, pro Tag kommen etwa 20 Besucher. Die Altersspanne geht von 10 bis 27 Jahre, wobei die Älteren zur Gruppe der ehrenamtlichen Selbstverwalter gehören. Der Jugendtreff kooperiert mit der Friedrich-Hoffmann-Gemeinschaftsschule, so gibt's beispielsweise Infos über Unterstützungsangebote oder Hilfe bei der Praktikumssuche, berichtete Sejla Tomas.

Besuch im ehemaligen KZ

In den Jugendtreff kommen die Kids »mit oder ohne Themen«, so die Sozialarbeiterin. Allerdings, stellt sie fest, beschäftigten die politische Entwicklung und das Kriegsgeschehen »die Jugendlichen doch mehr, als man mitkriegt«. Im geschützten Raum tausche man sich mit ihnen darüber aus.

Um Politik geht es auch im Reutlinger Projekt zu den Themen Demokratie und Freiheit, an dem das »Style« beteiligt ist. Gefördert wird es über das Programm »Wir sind dabei - Wertstätten der Demokratie« der Baden-Württemberg-Stiftung. Aus der Diskussion entwickelte sich laut Jens Coers der Wunsch der Jugendlichen, Orte zu besuchen, die das Gegenteil von Freiheit symbolisieren. Den Auftakt machte das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und das dortige Dokumentationszentrum, danach ging es in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau.

Tag der offenen Tür mit Disco

Geschehnisse aus dem Zweiten Weltkrieg seien durch die Besichtigungen nachvollziehbarer geworden. Zur Sprache sei dabei gekommen, wie froh man sein müsse, in der heutigen Zeit zu leben und wie wichtig es sei, sich der eigenen Freiheiten in unserem demokratischen System bewusst zu werden, so Coers.

»Es ist wichtiger denn je, alle Generationen mitzunehmen«, lobte Ratsmitglied Dagmar Krause das Demokratieprojekt. Das Interesse ist da: Politische Fragen, so Sejla Tomas, beschäftigten die Jugendlichen, »sie kommen regelmäßig damit«. Warum nicht auch in den Ortschaftsrat zum »offenen Dialog«, so der Vorschlag von Jenny Winter-Stojanovic, »um zu sehen, wie Demokratie funktioniert«. Eine gute Idee, meinten die beiden Sozialarbeiter und die Ratskollegen.

Begegnung ist auch am 18. Mai angesagt: Dann öffnet das »Style« im Ruderschlachtweg 3 ab 16 Uhr seine Türen, ab 20 Uhr ist Disco mit DJ. (GEA)