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Bald Discgolf in Reutlingen: Das Flache muss ins weit Entfernte

Beim Discgolf kann jeder sein Frisbee in der freien Natur versenken. Bald auch beim Carl-Diem-Stadion.

Die Achalmstadt darf sich freuen: Um das Carl-Diem-Stadion soll eine Discgolf-Anlage entstehen. FOTO: STEPHAN
Die Achalmstadt darf sich freuen: Um das Carl-Diem-Stadion soll eine Discgolf-Anlage entstehen. Foto: Andreas Stephan
Die Achalmstadt darf sich freuen: Um das Carl-Diem-Stadion soll eine Discgolf-Anlage entstehen.
Foto: Andreas Stephan

REUTLINGEN. Die Stadt wird um eine Attraktion reicher. Bald entstehen in den Dietweg-Sportanlagen im Storlach dreizehn  Discgolf-Bahnen, die dann von jedermann genutzt werden können.

Discgolf ist eine noch junge Sportart, bei der von einem festen Startpunkt Frisbeescheiben in Körbe geworfen werden. Wie beim klassischen Golf gilt es, mit möglichst wenigen Versuchen sein flaches Wurfgerät im bis zu 250 Meter weit entfernte Zielkörbe unterzubringen. Die Sportart wurde während der 1970er-Jahre in den USA entwickelt, knapp eine Dekade später etablierten sich die ersten Discgolf-Gruppen in Deutschland. Inzwischen wird die Zahl der regelmäßigen Spieler auf bundesweit rund 3.000 geschätzt, die auf 130 Discgolf-Anlagen spielen. Nun wird eine weitere am Dietweg hinzukommen.

Die Frisbeescheibe fliegt die Steige runter

Seit 2012 ist der »Discgolfclub Achalm« eine Abteilung des Schwäbischen Albvereins Eningen (SAV), die kurz nach ihrer Gründung eine Anlage mit 18 Bahnen auf der Eninger Weide eingeweiht hat. Seitdem wird dieses Sportterrain sehr gut angenommen. Auf ihm wurden unter anderem auch die Deutschen Meisterschaften im Oktober 2017 ausgetragen.

Vor allem für Jugendliche ist die Eninger Weide aber nur schwer zu erreichen, weshalb der Ruf nach einem Kurs in Reutlingen laut wurde. Nachdem 2016 der SAV Eningen an die Stadt herangetreten wart, kristallisierte sich schnell der Standort Dietweg heraus. »Der große Vorteil am Dietweg ist die unmittelbare Nähe zweier Schulen«, meint Uwe Weber, Amtsleiter für Schulen, Jugend und Sport in Reutlingen. Sowohl die Minna-Specht-Gemeinschaftsschule, als auch die Erich-Kästner-Schule liegen direkt neben dem Gelände. Kinder und Jugendliche hätten damit die Möglichkeit, während der Ganztagesbetreuung oder in den Pausen die Anlage zu nutzen.

Für den Bau der Anlage, der noch im Frühjahr 2024 beginnen soll, werden Fundamente zum Abwurf im Gelände betoniert und die Zielkörbe fest verankert. Infotafeln mit den Spielregeln und dem Streckenplan werden nahe der ersten Bahn aufgestellt, die an der Dietweg-Halle beginnt. Der Kurs führt dann zwischen Carl-Diem-Stadion und Tennisverein vorbei, hinter den Fußballplätzen entlang bis zur Sparkassen-Soccerarena. Vorerst werden elf Bahnen angelegt, weitere zwei sollen folgen, sobald der Pachtvertrag mit einem Landwirt 2026 ausläuft.

SAV Betzingen unterstützt

»Dass es jetzt tatsächlich zur Umsetzung kommt, ist nicht selbstverständlich«, meint Weber. Die Gelder im Haushalt sind knapp und die Anlage mit 16.000 Euro wäre wohl nicht finanzierbar gewesen. »Glücklicherweise hat sich aber mit dem SAV Betzingen ein Träger gefunden, der diese Freiwilligkeitsaufgabe als Vereinsprojekt realisieren will. Er übernimmt die Finanzierung komplett.« Ferner kümmert sich der Verein für bis zu zehn Jahre um die Pflege der Anlage.

»Die Bereitschaft des SAV Betzingen, sich auch finanziell einzubringen, zeigt einmal mehr das hohe Maß an Engagement, das die Vereinswelt der Stadt auszeichnet. Wir sind froh, dass die Stadt dadurch eine attraktive zusätzliche Sportmöglichkeit erhält«, betont Uwe Weber. (GEA)