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Aktuell Reutlingen

Arbeitsalltag

Berufstätig sein wie andere auch: Das wünschen sich viele Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Dafür braucht es die richtigen Arbeitsplätze – in geschützten Werkstätten und Projekten, aber auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Impulse soll der Werkstätten-Tag Baden-Württemberg am 26. und 27. Juni in Reutlingen geben. Und wie sieht die Praxis aus? Beispiele aus der Bruderhaus-Diakonie Reutlingen

Arbeiten, berufstätig sein – das bedeutet ein Stück gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung oder Leistungsminderung. Beim ersten »Werkstätten-Tag Baden-Württemberg« am 26. und 27. Juni in der Reutlinger Stadthalle wird dieser Aspekt der Inklusion im Mittelpunkt stehen. Veranstalter sind die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM) und die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte (LAG WR). Zeichen will man setzen mit den vielfältigen Programmpunkten, Diskussionen und Begegnungen ermöglichen: Workshops, Exkursionen, Vorträge, Theater- und Musikangebote stehen auf dem Plan. Menschen mit und ohne Behinderung gestalten den Kongress gemeinsam. Sie wollen zeigen, was in Sachen inklusives Arbeiten bisher erreicht wurde und wie positive Entwicklungen vorangetrieben werden können. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verbänden sind mit dabei: unter anderem Dr. Nils Schmid, Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister, Christian O. Erbe, Präsident der IHK Reutlingen, und Barbara Vieweg, Mitglied im Deutschen Behindertenrat.

Inklusives Arbeiten gibt es in etlichen Varianten – um den Bedürfnissen der Menschen und ihrer unterschiedlichen Belastbarkeit gerecht zu werden. »Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wünschen sich möglichst große Wahlfreiheit«, sagt Gerhard Droste von der Bruderhaus-Diakonie Reutlingen. Während sich die einen in speziellen Werkstätten gut aufgehoben fühlen, ist für andere ein »betriebsintegrierter Arbeitsplatz« das Richtige: Menschen mit Assistenzbedarf lernen dabei Berufe und Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt kennen und können sich (mit der Hilfe von Jobcoaches) ihren Fähigkeiten entsprechend qualifizieren. Gleichzeitig werden die Betriebe bei der Gestaltung entsprechender Arbeitsplätze unterstützt. Nicht selten ist ein solcher betriebsintegrierter Arbeitsplatz das Sprungbrett, um sich auf dem »ersten Arbeitsmarkt« zu etablieren. Der Werkstättentag liefert daher auch für Firmen viele Informationen, zum Beispiel über finanzielle Fördermöglichkeiten. (sä)

www.werkstaettentag-bw.de