REUTLINGEN-REICHENECK. Reichenecks Seewaldstraße zerschneidet das Dorf in zwei Hälften und ist rege befahren. Durchgangsverkehr von und nach Mittelstadt ist’s, der im Laufe der Jahre zugenommen hat. Zugenommen hat indes auch die Zahl kleiner und kleinster Reichenecker, die auf den Bürgersteigen links und rechts der Seewaldstraße unterwegs sind. Da diese Trottoirs jedoch stellenweise sehr schmal ausfallen, mehren sich Stimmen im Flecken, die Abhilfe einfordern – entweder baulich oder zumindest via Temporeduzierung.
Ein um die Unversehrtheit des Nachwuchses besorgter Bürger hat sich jetzt im Rahmen der Einwohnerfragestunde an den Bezirksgemeinderat gewandt und dortselbst offene Türen eingerannt. Zumal sich das Gremium schon seit geraumer Zeit um eine Verbesserung der Situation für Fußgänger an Ort und Stelle bemüht – auch und gerade, weil sich automobile Verkehrsteilnehmer offenbar nicht immer ans geltende Geschwindigkeitsreglement halten und zuweilen sogar mehr als tüchtig aufs Gaspedal drücken.
Indes: Alle Vorstöße der Räte, die Ortsdurchfahrt zu entschleunigen, fruchteten bislang wenig. Selbst bei der zweiten Fortschreibung des Lärmaktionsplans ging das Dorf leer aus, weil, so Bezirksbürgermeister Ulrich Altmann, »gefühlt zwar viel mehr, gezählt aber zu wenig Verkehr fließt« und sich der Lärmpegel nicht im gesundheitsschädlichen Bereich von tagsüber 70 und nachts 60 Dezibel bewegt. Was in den Zuschauerreihen mit der Frage nach Ermessensspielräumen quittiert wurde. Solche hat die Europäische Union ja bekanntlich all jenen Kommunen zubilligt, die besagte Grenzwerte mit 65 Dezibel am Tage und 55 in der Nacht knapp unterschreiten.
Möglich, dass davon auch Reicheneck profitieren kann. Weshalb Schultes Altmann diesbezüglich an zuständiger Stelle nachhaken und außerdem die Anregung von seinem zweiten Stellvertreter Ulrich Reusch aufgreifen wird, eine mobile Tempoanzeige mit Smiley-Funktion für die Seewaldstraße zu beantragen. Derweil der Vorschlag eines Anwohners, den am südlichen Ortsportal postierten stationärer Blitzer zu reaktivieren, keine Chance auf Umsetzung hat. Der Starenkasten lässt sich nämlich nicht mehr »scharfmachen«. Der Grund: Die hierfür notwendige Kontaktschleife wurde unlängst bei Fahrbahnarbeiten demontiert. (ekü)