REUTLINGEN. Reutlingens Alternative für Deutschland (AfD) geht mit bewährten und neuen Kandidaten in die Kommunalwahlen. Die beiden bisherigen Gemeinderäte, Hansjörg Schrade (Diplom-Agraringenieur) und Andreas Krehl (Vermessungstechniker), führen die Liste fürs Reutlinger Stadtparlament an. Spitzenkandidaten für den Kreistag sind der Wirtschaftsinformatiker Mike Mattburger und der Chirurg Dr. Gunnar Teucher.
Zusammensetzung der Listen
Männlich dominiert sind die AfD-Listen für Gemeinderat und Kreistag. Um Sitze in den beiden Gremien bewerben sich für die AfD lediglich drei Frauen. Zum Vergleich: 12 Männer kandidieren für den Kreistag und 15 fürs Stadtparlament. Augenfällig ist außerdem, dass es nur zwei junge Kräfte unter 30 Jahren auf beiden Listen gibt, die die Wählerschaft mit dem Wahlslogan »Für eine starke AfD in Reutlingen« mobilisieren möchten.
Gemeinderat/Kreistag
Neben den aktuellen Mandatsträgern Schrade und Krehl sind es zwei Newcomer, die auf den Listenplätzen drei und vier einen Einzug ins Stadtparlament anstreben: die beiden Selbstständigen Heiko Brucker und Mike Mattburger. Letzterer führt außerdem die AfD-Liste der Reutlinger Kreistagskandidaten an. Auf Platz zwei bewirbt sich hier Dr. Gunnar Teucher um ein Mandat gefolgt Diplom-Ingenieur Tiefbau i. R. Frank Kießling und dem 26-jährigen parlamentarischen Berater Maximilian Gerner.
Wahlkampf-Strategie
Nach den, wie die AfD mitteilt, »bisherigen Wahlkampferfahrungen, hat die Partei entschieden, im Kommunalwahlkampf überhaupt keine Plakatwerbung zu machen«. Stattdessen will sie »ihre Stärken in den Sozialen Medien ausspielen und wie bisher schon mit Informationsbroschüren den Weg direkt in die Briefkästen der Wähler suchen«.
Wahl-Programm
Es »übersetzt die bekannten AfD-Positionen in Kommunalpolitik: bei Migration, Energiewende, Windkraft, Verkehr und mit einem klassischen Familienbild bezieht die Partei klare Gegenpositionen zur Ampel-, Kretschmann und Merkel-Politik«, heißt es in einer Presseinformation. In Reutlingen kämpfe man beispielsweise gegen das »Zero-Emission-Logistics-Terminal« (ZELT). Statt seiner, so eine der Forderungen, sollte auf dem Gelände zwischen Bahnlinie und Sondelfinger Straße ein Handwerkerpark entstehen mit Platz für Gründer und mittelständische Unternehmen.
Darüber hinaus ist es der AfD ein Anliegen, den Sanierungsstau an Reutlingens Schulen zu beheben sowie die Innenstadt durch eine autofahrerfreundlichere Politik zu beleben und so die Geschäftswelt zu stärken. Derweil sie dem Mangel an Kinderbetreuungsplätzen und -personal gerne mit einem sogenannten Reutlinger Kindergeld begegnen würde – auszuzahlen an alle Eltern, die »freiwillig auf einen Kindergartenplatz verzichten«. (eg/ekü)