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Aktuell Demonstration

200 marschieren friedlich für Waffenruhe in Gaza

Gegen die Not der palästinensischen Bevölkerung im Gaza-Streifen, aber auch gegen Rassismus und Antisemitismus rief eine Gruppe von Frauen am Weltfrauentag in Reutlingen auf, die Stimme zu erheben.

Die Demonstration für Frieden im Nahen Osten endet am Freitagabend im Reutlinger Bürgerpark.
Die Demonstration für Frieden im Nahen Osten endet am Freitagabend im Reutlinger Bürgerpark. Foto: STEFFEN SCHANZ
Die Demonstration für Frieden im Nahen Osten endet am Freitagabend im Reutlinger Bürgerpark.
Foto: STEFFEN SCHANZ

REUTLINGEN. »Hilft das etwas?«, fragt eine Radlerin einen Teilnehmer im Protestzug, als der gegen 19.20 Uhr am Freitag vom Tübinger Tor in den Reutlinger Bürgerpark einbiegt. »Ob's etwas hilft? Das ist halt Demokratie«, erwidert der verblüfft. Die von vier Frauen um Hibah Dawood von der Gruppe »Aktiv in Reutlingen« angemeldete Versammlung für »Frieden im Nahen Osten« hatte um 18 Uhr am Internationalen Weltfrauentag auf dem Marktplatz begonnen. Mit gut 100 Menschen, die sich im Halbkreis um zwei Rednerinnen und einen Redner gruppierten. Es sei nötig, die Stimme zu erheben, »angesichts der katastrophalen Lage in Rafah und des unerträglichen Leids der Menschen in Gaza«, hieß es da in Bezug auf den seit dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel tobenden Krieg. Sie setzten sich für einen sofortigen Waffenstillstand und die Einhaltung des Völkerrechts sowie den Stopp von Waffenlieferungen aus Deutschland ein.

Um 18 Uhr hatte die Kundgebung der Gruppe »Aktiv in Reutlingen« am Markplatz begonnen.
Um 18 Uhr hatte die Kundgebung der Gruppe »Aktiv in Reutlingen« am Markplatz begonnen. Foto: Steffen Schanz
Um 18 Uhr hatte die Kundgebung der Gruppe »Aktiv in Reutlingen« am Markplatz begonnen.
Foto: Steffen Schanz

Gegen 18.15 Uhr startete dann wie angekündigt der friedliche Marsch durch die Innenstadt. Durch Megaphone gaben zwei der Frauen die skandierten Parolen vor: »Stoppt den Völkermord!«, »Freiheit für Gaza!« und »Deutschland finanziert, Israel bombardiert« schallte es daraufhin vielstimmig durch die Wilhelm- und Metzgerstraße mit einem kurzen Halt am Albtorplatz. Die Veranstalterinnen und ausgewiesene Ordner verteilten dazu Postkarten und Broschüren zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus in Reutlingen, die am Montag, 11. März, beginnen. Zu Beginn der Demonstration hatten sie darauf hingewiesen, dass die Teilnehmer es unterlassen sollten, eigenständige Parolen zu rufen. Auch den einstigen PLO-Slogan »From the River to the Sea« zu singen, sei ebenso untersagt wie »Äußerungen gegen andere Religionen und Völker«, insbesondere antisemitische, antimuslimische oder generell ausländerfeindliche Hetze. Man wolle »in Übereinstimmung mit den Grundlagen und Prinzipien der Menschlichkeit« demonstrieren, denn: »Die Welt schaut auf uns.«

Plakate einiger Demonstrationsteilnehmer, die an die notleidende Bevölkerung im Gaza-Steifen erinnern.
Plakate einiger Demonstrationsteilnehmer, die an die notleidende Bevölkerung im Gaza-Steifen erinnern. Foto: Steffen Schanz
Plakate einiger Demonstrationsteilnehmer, die an die notleidende Bevölkerung im Gaza-Steifen erinnern.
Foto: Steffen Schanz

Ausgestattet mit großen und kleinen Palästina-Flaggen, Schals in Schwarz-Weiß-Grün-Rot, Arafat-Tüchern und selbstgebastelten Papp-Plakaten mit »Ceasefire Now!«, »Tote Kinder wachsen nicht mehr…« oder »Kein Feminismus ohne Solidarität mit Palästina« wuchs der Zug bis zum Bürgerpark auf rund 200 Demonstrierende an.

Der Protestzug für einen Waffenstillstand im Nahen Osten zieht durch die Metzgerstraße.
Der Protestzug für einen Waffenstillstand im Nahen Osten zieht durch die Metzgerstraße. Foto: Steffen Schanz
Der Protestzug für einen Waffenstillstand im Nahen Osten zieht durch die Metzgerstraße.
Foto: Steffen Schanz

Unter dem Baum der Religionen folgten weitere Reden, die unter anderem an die zahlreichen Todesopfer unter der palästinensischen Zivilbevölkerung erinnerten. Allem voran wollten sie »beten für Waffenruhe, Solidarität mit dem palästinensischen Volk zeigen und an unsere Politiker appellieren«, erklärte die Syrerin Dawood vorab auf Nachfrage. Jegliche Art von Gewalt lehne die Gruppe ab. Und, ganz wichtig: »Wir unterstützen nicht, was die Hamas gemacht hat!« (GEA)