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Wo der Reutlinger OB richtig Kasse macht

Bei seinem Teilort-Besuch in Reicheneck, stellt sich Oberbürgermeister Thomas Keck hinter die Verkaufstheke und macht richtig Kasse.

Oberbürgermeister Thomas Keck (rechts) hinter der Verkaufstheke des Reichenecker Dorfladens: Sein Einsatz sorgte jüngst für ein
Oberbürgermeister Thomas Keck (rechts) hinter der Verkaufstheke des Reichenecker Dorfladens: Sein Einsatz sorgte jüngst für ein sattes Tagesumsatzplus. Foto: Privat
Oberbürgermeister Thomas Keck (rechts) hinter der Verkaufstheke des Reichenecker Dorfladens: Sein Einsatz sorgte jüngst für ein sattes Tagesumsatzplus.
Foto: Privat

REUTLINGEN-REICHENECK. Kommunalpolitische Prominenz in Reicheneck: Im Zuge seiner Teilort-Besuche war Oberbürgermeister Thomas Keck unlängst in Reutlingens kleinster Bezirksgemeinde zu Gast. Und zwar ziemlich zupackend. Ließ es sich Reutlingens Rathaus-Chef doch nicht nehmen, seine Verkaufskünste hinter der Theke des genossenschaftlich getragenen Dorflädles unter Beweis zu stellen und dabei richtig Kasse zu machen. Denn seine Präsenz sorgte, wie Bezirksbürgermeister Ulrich Altmann sagt, für ein sattes Tagesumsatzplus: für eine bemerkenswerte Verdoppelung.

Kein Wunder, dass die Genossenschaftler Thomas Keck am liebsten dabehalten hätten. Zumal das Nahversorgerle im Rathausparterre dringend nach ehrenamtlichem Personal sucht. Zwar hat der Dorfladen seine Nach-Coronakrise – während der Pandemie ging es steil bergauf, dann allerdings rapide bergab – inzwischen überwunden und wird am Jahresende vermutlich wieder eine schwarze Null schreiben. Dessen ungeachtet gebricht’s der kleinen, wiewohl erstaunlich gut sortierten Einkaufsquelle aktuell an helfenden Händen.

»Es wäre super, wenn sich einige Freiwillige fänden«

»Es wäre super«, so Reichenecks Schultes, »wenn sich Freiwillige fänden«, die den vor allem altersbedingt ausgedünnten Mitarbeiter-Pool tätig unterstützen. Wobei es keine Herkulesaufgaben sind, die bewältigt werden müssen. Schon ein paar wenige Stunden unentgeltliches Engagement – beispielsweise ein Theken-Vormittag pro Monat – genügen, um den Betrieb am Laufen zu halten und dafür zu sorgen, dass die Kasse auch dann klingelt, wenn OB Keck seinen eigentlichen Amtsgeschäften nachgeht und deshalb nicht als Springer zur Verfügung stehen kann. Obschon er dies, wie er bei seiner Stippvisite durchblicken ließ, grundsätzlich gerne täte. Ihm hat der Vormittag jedenfalls Spaß gemacht – und jenen Reicheneckern, die sich vom Oberbürgermeister bedienen ließen, ebenfalls.

Während Keck nach seinem Einsatz noch durch die Bezirksgemeinde flanierte, gaben sich in der Herzog-Ulrich-Halle Reichenecks Immobilienbesitzer die Klinke in die Hand. Der Grund: Das Nahwärmeprojekt, das für Viele, trotz zweier Informations-Veranstaltungen, noch immer mit Zweifeln behaftet ist.

»Kommt für mich ein Anschluss tatsächlich infrage? Ist er für mich rentabel? Gibt es adäquate Alternativen?« Diese und ähnliche Fragen werden seit Mitte November von unabhängigen Beratern der Reutlinger Klimaschutzagentur beantwortet. Weshalb der Publikumsverkehr in der Ulrich-Halle ein reger ist. Hier nämlich haben die Energie-Experten eine Anlaufstelle als niederschwelliges Info-Angebot eingerichtet, die solchermaßen gut angenommen wird, dass die Agentur-Berater in Verlängerung gehen mussten.

»Kommt für mich ein Anschluss tatsächlich infrage? Gibt es adäquate Alternativen?«

Ursprünglich hatten sie eine exklusive Reicheneck-Woche eingeplant. Doch die reichte hinten und vorne nicht aus, um den Gesprächsbedarf zu decken. Weshalb der Service ausgedehnt wurde: Damit wirklich jede und jeder vom Know-how der Sachverständigen profitieren und sich gut informiert für oder gegen ein Andocken ans Wärmenetz entscheiden kann.

Zumal die Reutlinger FairEnergie als Investorin verbindliche Zusagen benötigt, um darüber zu befinden, ob sie Plänen denn auch wirklich Taten folgen lässt: Nur wenn ausreichend Pilot-Haushalte zum Vertragsabschluss bereit sind, wird der Energieversorger voraussichtlich Anfang 2026 die Bagger anrollen lassen. Ob es dazu kommt, soll sich übrigens bis Ende Januar kommenden Jahres klären.

Derweil an anderer Stelle die Bagger längst rollen. Also, solche en miniature. Gemeint sind Spielzeugmodelle des Reichenecker Kinderhauses, das jüngst Thema im Bezirksgemeinderat war. Wie das Gremium aus erster Hand – von Haus-Leiterin Stefanie Pieringer persönlich – erfuhr, gibt es in der Betreuungseinrichtung keinen Grund zur Klage. Der Reichenecker Bedarf an Plätzen ist derzeit vollumfänglich gedeckt und auch der Personalschlüssel im Kinderhaus lässt nichts zu wünschen übrig. Zufriedenheit allenthalben! (GEA)