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Post sucht einen neuen Platz für eine Packstation in Wannweil

Die Deutsche Post sucht einen Standort für eine Packstation in Wannweil. Eigentlich hatte das Unternehmen schon einen Platz gefunden und einen Bauantrag gestellt. Zum Bau kam es nicht.

Das Netz der Packstationen soll weiter ausgebaut werden. Foto: Tobias Felber
Das Netz der Packstationen soll weiter ausgebaut werden. Foto: Tobias Felber
Das Netz der Packstationen soll weiter ausgebaut werden. Foto: Tobias Felber

WANNWEIL. Der Paketbote drückt auf die Klingel und wartet. Nichts geschieht. Keiner öffnet die Tür. Diese Situation geschieht täglich. Sicher auch in Wannweil. Denn wer nicht gerade von zu Hause arbeitet, ist schlichtweg nicht da, um dem Paketboten die Tür zu öffnen. Dann muss der Mitarbeiter der Deutschen Post entweder jemanden in der Nachbarschaft finden, der zu Hause ist und das Paket aufbewahrt, oder er nimmt es wieder mit.

Standortgeber verzichtet

Als eine Alternative bietet die Deutsche Post seit einiger Zeit Packstationen an. Dorthin können sich Kunden ihre Pakete und Päckchen liefern lassen und diese auch zum Aufgeben dort einstellen. Doch solch eine Packstation gibt es in Wannweil bislang nicht. »Die Post hat den Bauantrag für die Packstation in Wannweil zurückgezogen«, sagte der Ortsbaumeister Carsten Göhner in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses in Wannweil.

Das bestätigt die Pressesprecherin Sonja Radojicic der Deutschen Post aus München. »Der Standortgeber hat von dem Projekt Packstation Abstand genommen«, teilt sie auf GEA-Anfrage mit. Gründe dafür oder den bisher vorgesehenen Standort nennt Radojicic nicht. Allerdings: »Wir suchen weiterhin einen geeigneten Standort für eine Packstation.« Interessenten könnten sich bei der Deutschen Post melden.

Im Moment sind die nächsten Standorte von Packstationen im Osten von Tübingen an der Schweikhardtstraße und im Westen von Reutlingen an der Gerhard-Kindler-Straße und der Karl-Henschel-Straße. Es gibt allerdings in Wannweil eine Postfiliale am Oberen Mühlweg. Dort können Kunden Pakete und Päckchen abholen und verschicken, Express-Sendungen innerhalb Deutschlands und international absenden und Briefe verschicken. Diese Filiale hat nach Angaben der Deutschen Post allerdings an drei Wochentagen nur vormittags geöffnet.

Ziel sind 15 000 Packstationen

Post-Sprecherin Sonja Radojicic ordnet die verschiedenen Vertriebskanäle des Unternehmens ein: »In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Anzahl der Verkaufsstellen und Paketannahmepunkte mehr als verdoppelt.« So betreibt die Deutsche Post aktuell bundesweit rund 13 000 Partner-Filialen, etwa 10 500 DHL-Paketshops, in denen die Kunden Pakete, Päckchen und Retouren abgeben können, und 2 000 Verkaufspunkte, in denen Kunden Marken für Briefe, Einschreiben, Päckchen und Pakete kaufen können.

Hinzu kommen bundesweit 11 500 Packstationen. "Diese werden gut angenommen, da sie 24/7 erreichbar sind und oftmals an Plätzen des öffentlichen Lebens stehen, wie an Supermärkten und an Haltestellen", teilt Radojicic mit und ergänzt: "Zumal spart eine Packstations-Sendung im Vergleich zur Haustür-Zustellung auf der letzten Meile im Durchschnitt 30 Prozent CO2 ein." Allerdings müssen die Kunden das Paket dann abholen.

Aktuell haben sich 20 Millionen Kunden für die Packstationen registriert und nutzten diese vor allem für die Lieferung im Internet bestellter Waren. Die Post will die Zahl der Packstationen ausbauen und nennt 15 000 als Ziel. (mak)