Neben den Printausgaben haben die Online-Informationsangebote der Verlage eine steigende Bedeutung. »Wir sind schon volle Kanne in der digitalen Welt angekommen«, sagte Lehari. Die deutschen Verlage bieten aktuell 660 digitale Angebote. 25 Millionen Unique User besuchen bundesweit im Monat den Internetauftritt einer Zeitung. Auf der anderen Seite ist die tägliche Auflage der 56 Zeitungsverlage im Südwesten 2011 um 1,9 Prozent auf 1,94 Millionen Exemplare gesunken.
Lehari sprach sich auf dem Verlegertag vehement gegen die Absicht des Senders ProSiebenSat.1 aus, seine Werbeblöcke regional auseinanderzuschalten. Dies würde im umkämpften regionalen Werbemarkt zu deutlichen Einbrüchen führen mit erheblichen Folgen für den Bestand aller lokalen und regionalen Medien. Die baden-württembergische Staatsministerin Silke Krebs (Grüne) erklärte, es herrsche länderübergreifend Einigkeit, dass dies eine Gefahr für die Verlage darstelle. »Dem werden wir nicht tatenlos zusehen.« Es liege im Interesse aller, die Zukunft der Zeitungen zu sichern.
Die andauernd gute Konjunktur bescherte den Südwest-Verlagen 2011 ein Plus von 31,5 Prozent bei den Stellenanzeigen. Zugleich brachen die Umfänge der Kfz-Anzeigen deutlich um 20,5 Prozent ein. Insgesamt verzeichneten die Südwest-Verlage ein Anzeigen-Minus von 4,2 Prozent, was dem Bundesdurchschnitt entspricht. Die wirtschaftliche Lage der Blätter in Baden-Württemberg ist nach Einschätzung von Lehari weiterhin stabil.
Lehari, der auch Verleger des »Reutlinger General-Anzeigers« ist, begrüßte die neu entfachte Diskussion um das Leistungsschutzrecht. Damit soll die Verwertung journalistischer Inhalte auf Nachrichtenportalen wie Google News reguliert werden. Die private Nutzung wäre davon nicht betroffen, machte Lehari klar. (dpa)

