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Aktuell Gewerkschaft

Warnstreiks im Einzelhandel in Reutlingen und Tübingen am Freitag

Verdi
Verdi-Fahnen während einer Demonstration. Foto: Ole Spata/DPA
Verdi-Fahnen während einer Demonstration.
Foto: Ole Spata/DPA

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Die Gewerkschaft verdi ruft am Freitag, 27. Oktober, zu ganztägigen Warnstreiks im Einzelhandel auf. Aufgerufen werden Beschäftigte aus dem Bereich Neckar-Fils-Alb, zu dem auch Reutlingen und Tübingen gehören, dem Bereich Mittelbaden-Nordschwarzwald, Bereich Rhein-Neckar, Stuttgart, Heilbronn-Schwäbisch Hall, Ulm), Konstanz, Radolfzell, Singen. Betroffen sind unter anderen die Unternehmen Kaufland, Ikea, H&M, Primark, Obi, Media Markt und dm.

Die Streikenden treffen sich am Freitag zu einer Kundgebung um 11 Uhr vor dem H&M Reutlingen. Mit den Arbeitsniederlegungen soll weiterer Druck auf die Arbeitgeberseite in den seit dem Frühjahr April andauernden Tarifrunden gemacht werden. Verdi fordert die Arbeitgeber auf, ihre aktuellen Angebote nochmals deutlich zu verbessern, um für die Beschäftigten wirksame Erhöhungen herzustellen und weitere Reallohnverluste zu verhindern.

»Obwohl die Arbeitgeber vermehrt dazu übergegangen sind, einseitige Vorweganhebungen der Entgelte vorzunehmen (im Einzelhandel 5,3 Prozent, im Großhandel 5,1 Prozent, lässt die Streikbereitschaft in den Betrieben nicht nach. Die Arbeitgeber müssen nochmals kräftig nachlegen, sonst wird es keine Einigung geben,« so der Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger.

Lohnerhöhungen von mehr als fünf Prozent gefordert

Die Arbeitgeber bieten für 24 Monate eine tabellenwirksame Erhöhungen in zwei Stufen um 5,3 Prozent sowie 3,1 Prozent sowie die Zahlung einer (steuer- und abgabenfreien) Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 450 Euro. Im Groß- und Außenhandel bieten sie eine tabellenwirksame Erhöhungen in zwei Stufen um 5,1 Prozent sowie 2,9 Prozent und die Zahlung einer (steuer- und abgabenfreien) Inflationsausgleichsprämie in zwei Teilbeträgen, insgesamt 1400 Euro.

Verdi fordert im Einzelhandel jeweils für 12 Monate eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 Prozent, in der Azubivergütung um 200 Euro sowie die Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit. Im Groß- und Außenhandel liegt die Verdi-Forderung bei einer Erhöhung der Löhne um 13 Prozent, in der Azubivergütungen um 175 Euro. Außerdem fordert die Gewerkschaft die Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit.

Der nächste Verhandlungstermin für den Einzel- und Versandhandel (5. Runde) findet am Freitag, 3. November, statt. Im Groß- und Außenhandel (7. Runde) wird voraussichtlich Anfang Dezember weiterverhandelt. (GEA)