Eine Beteiligung der Mitarbeiterinnen hätte für beide Seiten Vorteile, sagte Franke. Das Kapital bliebe im Unternehmen, und die Beschäftigten würden im Gegenzug für ihren Verzicht - beispielsweise auf Weihnachtsgeld - zu Mitunternehmern. »Das wäre auch ein sehr starkes Signal an die Kunden, verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen«, erklärte der Verdi-Handelsexperte im Landesverband Baden-Württemberg.
Insolvenzverwalter Geiwitz habe auf den Vorschlag grundsätzlich nicht ablehnend reagiert. »Er hat aber seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass eine Unternehmensbeteiligung der Mitarbeiter möglicherweise Investoren stören könnte«, sagte Franke.
Vergangene Woche wurde nach dem Scheitern einer Transferlösung rund 11 000 Mitarbeitern gekündigt. Bei der angestrebten Schlecker-Sanierung geht es nun um Verhandlungen für etwa 13 500 im Unternehmen verbleibende Beschäftigte, wie Franke sagte. Noch seien aber viele Fragen ungeklärt, die hingen auch vom künftigen Investoren ab.
Eine wichtige Grundlage für künftige Verhandlungen sei der Bericht eines von Verdi beauftragten Wirtschaftsprüfers. »Er wird uns Gewissheit verschaffen, ob die Vorschläge geeignet sind, die wirtschaftliche Notlage des Unternehmens zu beheben«, sagte Franke. Geiwitz hatte demnach von der Belegschaft einen zeitlich befristeten Verzicht auf tarifvertragliche Regelungen gefordert - als Sanierungsbeitrag. Das könnte zum Beispiel das Aussetzen von geplanten Gehaltserhöhungen sein. Auf keinen Fall aber wolle Verdi Arbeitszeitverlängerungen zustimmen, sagte Franke.
Die Gewerkschaft verlangt im Gegenzug zu möglichen Vereinbarungen etwa Garantien, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. »Es gibt im Moment aber noch keine abschließende Klarheit zu Schlecker«, sagte Franke. (dpa)