Logo
Aktuell Biopharmazie

Tübinger Pharma-Unternehmen Curevac will Kosten senken

Das Tübinger Unternehmen weist für 2023 einen Verlust vor Steuern von 260 Millionen Euro aus.

Biotechnologieunternehmen Curevac
Das Logo des Biotechnologieunternehmens Curevac, aufgenommen vor dem Firmensitz. Curevac entwickelt Impfstoffe auf Basis der mRNA Technologie. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Das Logo des Biotechnologieunternehmens Curevac, aufgenommen vor dem Firmensitz. Curevac entwickelt Impfstoffe auf Basis der mRNA Technologie.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

TÜBINGEN. Das börsennotierte biopharmazeutische Unternehmen Curevac mit Hauptstandort in Tübingen will nach tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr in 2024 seine Strukturen straffen und Betriebskosten senken. Dies teilte Curevac am Mittwoch bei der Veröffentlichung der Finanzergebnisse für 2023 mit. Wie bereits berichtet, sollen vor allem an den Standorten Tübingen und Wiesbaden über ein Freiwilligenprogramm 150 der derzeit insgesamt mehr als 1.100 Stellen abgebaut werden.

2023 machte Curevac einen Umsatz von 53,8 Millionen Euro. Dies waren 13,6 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang sei hauptsächlich auf niedrigere Umsätze aus den beiden Kooperationsvereinbarungen mit dem britischen Pharmakonzern Glaxo-Smith-Kline (GSK) zurückzuführen, teilte Curevac mit.

Der operative Verlust belief sich auf 274,2 Millionen Euro – damit fiel das Minus um knapp 25 Millionen Euro höher als im Jahr 2022. Dies hängt dem Unternehmen zufolge hauptsächlich mit dem Abschluss der Bemühungen um einen Impfstoff der ersten Generation gegen das Corona-Virus zusammen. Curevac hatte diesen Impfstoffkandidaten wegen vergleichsweise zu geringer Wirksamkeit aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Wegen der gestiegenen Zinsen verbesserte sich das Finanzergebnis von 0,3 Millionen auf 14,2 Millionen Euro. Entsprechend betrug der Verlust vor Steuern im vergangenen Jahr 260 Millionen Euro – nach 249,2 Millionen Euro im Vorjahr. Die flüssigen Mittel von Curevac betrugen Ende vergangenen Jahres 402,5 Millionen Euro – nach 495,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Mittelabfluss sei mit Forschung und Entwicklung, Aufwendungen für eine Produktionsanlage sowie dem Kauf von Rohstoffen zu erklären, hieß es. Emissionserlöse aus einem Folgeangebot hätten dies teilweise ausgeglichen.

»Wir passen nicht mehr benötigte und pandemiebedingte Infrastruktur an, optimieren die Größe unserer Belegschaft und richten unsere Strukturen und Ressourcen auf unseren Geschäftsumfang und unsere Forschungsprioritäten aus«, wird Curevac-Chef Alexander Zehnder in der Pressemitteilung zitiert. Dies sei auch ein Resultat einer umfassenden Analyse der Betriebsorganisation.

Curevac arbeitet demnach mit GSK nach wie vor an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs der zweiten Generation. Zudem gebe es Forschungen über andere Infektionskrankheiten und zu Krebsimpfstoffen. Allerdings hat das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen kein Produkt auf dem Markt. (rog)

Alexander Zehnder, der Vorstandsvorsitzende des Biotechnologieunternehmens Curevac.  FOTO:  WEISSBROD/DPA
Alexander Zehnder, der Vorstandsvorsitzende des Biotechnologieunternehmens Curevac. FOTO: WEISSBROD/DPA
Alexander Zehnder, der Vorstandsvorsitzende des Biotechnologieunternehmens Curevac. FOTO: WEISSBROD/DPA