REUTLINGEN. Nach monatelangen Verhandlungen haben Geschäftsführung, Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall für den Bosch Standort Reutlingen eine Vereinbarung für ein umfassendes Maßnahmenpaket getroffen. Ein wesentliches Ergebnis ist eine Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen für die Stammbelegschaft bis Ende 2025 ausschließt und die unbefristete Übernahme von Auszubildenden vorsieht. Zudem will das Unternehmen in dieser Zeit 500 Millionen Euro in Schlüsseltechnologien für elektrifiziertes und autonomes Fahren am Standort investieren. Neue Technologien in der Sensortechnik werden nach Reutlingen geholt. Betriebsratschef Daniel Müller betont, der Standort werde seine Kernkompetenzen stärken und »die gesamte Region wird davon profitieren«. Die Mitarbeiter müssen im Gegenzug Anpassungen beim Gehalt hinnehmen und mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit akzeptieren, nur so sei es möglich, die Maschinen sieben Tage die Woche rund um die Uhr laufen zu lassen, betont die Geschäftsführung. Dies sei jedoch mit einer breit angelegten Qualifizierung der Mitarbeiter verbunden, erklärt Andreas Fischer, Mitglied des Bereichsvorstands. Die vereinbarten Maßnahmen seien notwendig, um die Wettbewerbsnachteile Reutlingens wiederherzustellen und die Kosten zu senken. Die Verhandlungspartner sind sich einig, einen für alle Seiten tragbaren Kompromiss gefunden zu haben, der die Zukunft des Standorts auf viele Jahre sichern soll. (GEA)