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Romina-Geschäftsführer Achim Jarck hört auf

Achim Jarck hat die Entwicklung von Romina in Reutlingen-Rommelsbach zu einem führenden Mineralbrunnen in Baden-Württemberg maßgeblich mitgestaltet. Nun hört der langjährige Geschäftsführer auf

Achim Jarck (vorne) hat eine sehr erfolgreiche Zeit bei Romina gehabt. Unser Foto zeigt ihn mit seinem langjährigen Geschäftsfüh
Achim Jarck (vorne) hat eine sehr erfolgreiche Zeit bei Romina gehabt. Unser Foto zeigt ihn mit seinem langjährigen Geschäftsführerkollegen Stefan Gugel (links) und seinem Nachfolger Andreas Mayer. Foto: Niethammer/Romina
Achim Jarck (vorne) hat eine sehr erfolgreiche Zeit bei Romina gehabt. Unser Foto zeigt ihn mit seinem langjährigen Geschäftsführerkollegen Stefan Gugel (links) und seinem Nachfolger Andreas Mayer.
Foto: Niethammer/Romina

REUTLINGEN-ROMMELSBACH. Seit Juli 2003 im Unternehmen, zunächst als Vertriebsleiter, seit September 2010 als Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb, brachte er die Marken Eiszeitquell und Silberbrunnen mit gutem Gespür für Produkt- und Verpackungstrends stark voran. Entsprechend entwickelte sich Romina zur Ertragsperle in der Franken-Brunnen-Gruppe. Ende März scheidet der 60 Jahre alte Jarck »aus familiären Gründen« aus dem aktiven Berufsleben aus.

Für ihn beginnt nun die bis zum Renteneintritt dauernde passive Phase des Angestelltenverhältnisses, für die er über ein Zeitwertkonto durch Gehaltsverzicht gespart habe, wie er im Gespräch mit dem GEA erläutert. Andreas Mayer, 58, seit Dezember 2017 Leiter Vertriebsinnendienst und Schlüsselkundenmanager bei Romina, wird sein Nachfolger als Geschäftsführer und steht von April an dem Betrieb in Rommelsbach mit 134 Beschäftigten gemeinsam mit Stefan Gugel, 55, langjähriger Geschäftsführer für Technik und Verwaltung, vor.

Nach elf Monaten hatte sich Romina Mineralbrunnen 2010 vom damaligen Geschäftsführer Ralph Sander getrennt. Franken Brunnen mit Sitz in Neustadt an der Aisch (bei Nürnberg), seit 2007 Muttergesellschaft von Romina (kurz für: Rommelsbacher-Mineral-Natur, gegründet 1957), bot Jarck den Geschäftsführerposten an. Auf dessen Wunsch wurde daraus eine Doppelspitze mit Gugel.

Engagierte Belegschaft

Der Jahresabsatz von Romina stieg von 150 Millionen Flaschen in 2010 auf knapp 180 Millionen Flaschen in 2023. Der Jahresumsatz erhöhte sich in diesem Zeitraum von 25 Millionen auf knapp 39 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter von knapp 100 auf nun 134. Die hohe Profitabilität der Firma hat eine weitgehende Eigenständigkeit innerhalb der Franken-Brunnen-Gruppe gesichert. »Und das alles in einem für regionale Abfüller rückläufigen Markt«, erklärt Jarck. Wichtig ist ihm zu betonen, dass »diese engagierte Belegschaft für mich immer eine besondere gewesen ist«. Mit Blick auf seinen Kollegen Gugel stellt er zudem fest: »Wir waren immer gemeinsam erfolgreich.«

Jarck wurde an Heiligabend 1963 in Aalen geboren und ist in Altensteig im Schwarzwald aufgewachsen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung sei seine Sozialisierung in der vielschichtigen Getränkebranche bei Winkels in Karlsruhe mit den Marken Alwa, Griesbacher und Fontanis erfolgt. Außendienst, Assistent des Verkaufsleiters, später Nachfolger seines Chefs und Prokurist – so seine Stationen. Für kürzere Abschnitte war er bei der Brauerei Bitburger, bei Develey Senf & Feinkost (München) und beim Mineralbrunnen Aqua-Römer in Göppingen, bis der damalige Romina-Chef Reiner Häberle und sein designierter Nachfolger Manfred Traub ihn anwarben.

»Romina war damals ein ungeschliffener Diamant«, erinnert Jarck sich. Das eiszeitliche Mineralwasser war entdeckt und die Marke Einzeitquell im Jahr 2000 eingeführt worden. »Aber sie steckte noch in den Kinderschuhen. Romina war auf dem Weg vom ›Billigheimer‹ zum Markenartikler.« Hinter Stuttgart habe das Absatzgebiet aufgehört – heute erstreckt es sich auf Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Westbayern. Die Aufbruchstimmung in Rommelsbach und die Geschichte um das unberührte Wasser aus der Eiszeit hätten ihn fasziniert, so Jarck. Als Vertriebsexperte habe es ihn gereizt, die seinerzeit etwas hemdsärmeligen Strukturen zu verbessern: etwa mit einem Kommunikationskonzept, Distributionszielen und Vertriebscontrolling.

Gerne mit Motorrad unterwegs

Jarck schaut gerne in den Einkaufswagen des Verbrauchers und in die Marktforschung, um Trends zu erkennen und darauf zu reagieren. Seine Schlussfolgerung: »Wir wollen zu jedem Verwendungsanlass das passende Produkt bieten.« Also schwörte er auf kleine, mittelgroße und große Flaschen aus Glas- und aus Kunststoff (PET) in verschieden großen Kästen oder als Einweg-Produkte. Er forcierte die Einführungen von Bio-Schorlen und von Limonaden, reagierte auf die Entwicklung zu Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, machte die Glasflasche in Sechser-Kästen mit Griff tragbar. Im Nachhinein stellt er fest: »Unser Unternehmen ist vor allem durch neue Produkte und Erweiterungen des Verpackungsangebots gewachsen.«

Als er bei Romina anfing, hatte die Firma keine 40 Artikel – heute sind es alleine bei Eiszeitquell so viele. Insgesamt hat Romina derzeit 135 Artikel im Sortiment. Dies hat Folgen für die Produktionsplanung, das Lagermanagement sowie die Logistik gehabt. Seit dem Jahr 2011 habe Romina über 21 Millionen Euro aus eigenen Mitteln in Neubauten, Abfüllungs- und Verpackungslinien investiert und damit das Wachstum abgesichert, so Jarck. Jüngst sei die Baugenehmigung für eine neue Logistikfläche eingetroffen, die zur Entlastung der Anliegerstraßen führen werde.

Jarck wird sich auch aus dem Aufsichtsrat der Genossenschaft Deutscher Brunnen eG (Bonn), der zentralen Einkaufsgemeinschaft der Branche zurückziehen; ebenso aus der Tarifkommission auf der Arbeitgeberseite. Er wohnt in Keltern (Enzkreis) und Rommelsbach, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und eine Enkelin. Zusammen mit seiner Frau Renate will er künftig mehr Motorrad fahren und viel reisen. (GEA)