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Metzinger Modekonzern Hugo Boss mit vorsichtigem Ausblick

Hugo Boss blickt auf ein Rekordjahr mit deutlichen Umsatz- und Ergebnisverbesserungen zurück. Davon sollen die Aktionäre in Form einer erhöhten Dividende profitieren.

Daniel Grieder, Vorstandsvorsitzender des Modekonzerns Hugo Boss, aufgenommen in der Zentrale in Metzingen.
Daniel Grieder, Vorstandsvorsitzender des Modekonzerns Hugo Boss, aufgenommen in der Zentrale in Metzingen. Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Daniel Grieder, Vorstandsvorsitzender des Modekonzerns Hugo Boss, aufgenommen in der Zentrale in Metzingen.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

METZINGEN. Der Hauptversammlung am 14. Mai wird vorgeschlagen zu beschließen, dass die Ausschüttung je Aktie auf 1,35 (Vorjahr: 1,00) Euro steigen solle. Vorstandsvorsitzender Daniel Grieder und Finanzvorstand Yves Müller bekräftigten bei der telefonischen Bilanzpressekonferenz in englischer Sprache zudem, dass der Wachstumskurs des börsennotierten Modekonzerns mit Stammsitz in Metzingen auch im laufenden Jahr weitergehen werde. Aufgrund ihres vorsichtigen Ausblicks – Umsatzwachstum in 2024 wegen schwachen Konsumklimas und geopolitischer Unsicherheiten drei bis sechs Prozent – ließ die Hugo-Boss-Aktie gestern indes Federn.

Beim Umsatz legte Hugo Boss 2023 gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 4,197 (Vorjahr: 3,651) Milliarden Euro zu, überschritt damit erstmals in der 100-jährigen Unternehmensgeschichte die Marke von 4 Milliarden Euro und erreichte das ursprüngliche mittelfristige Umsatzziel zwei Jahre früher als geplant. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) als operative Ergebniskennzahl stieg um 22 Prozent auf 410 (Vorjahr: 335) Millionen Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich ebenfalls um 22 Prozent, und zwar auf 270 (Vorjahr: 222) Millionen Euro.

18.738 Beschäftigte

Ende 2023 beschäftigte der Konzern weltweit 18.738 Personen – 1.808 oder 11 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Davon waren mehr als 4.100 (Vorjahr: 3.700) am Stammsitz in Metzingen sowie in Bad Urach, Filderstadt und Wendlingen tätig, wie ein Sprecher des Unternehmens dem GEA auf Nachfrage mitteilte. Die Mitarbeitenden weltweit würden selbstverständlich am Unternehmenserfolg beteiligt, beantwortete der Sprecher eine weitere Nachfrage dieser Zeitung: »Das Rekordjahr haben wir nicht zuletzt ihrem starken Einsatz zu verdanken.« Die genaue Auszahlung richte sich nach verschiedenen Faktoren wie der Tarifzugehörigkeit oder dem Land.

Dem Management zufolge soll der Umsatz von Hugo Boss im laufenden Jahr gegenüber 2023 um drei bis sechs Prozent auf 4,3 Milliarden bis 4,45 Milliarden Euro steigen. Mit dieser Prognose berücksichtige man das anhaltend schwache Konsumklima, besonders in verschiedenen europäischen Märkten, sowie die verunsichernden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, hieß es. Vor diesem Hintergrund könne sich die Erreichung des ausgerufenen Umsatzziels für das Jahr 2025 in Höhe von 5 Milliarden Euro »leicht verzögern«, erklärte Grieder.

Aktie stürzt ab

Er und Müller wiesen jedoch darauf hin, dass aufgrund von Effizienzsteigerungen das Ebit auch in den kommenden Jahren stärker als der Umsatz wachsen solle. Im laufenden Jahr solle das Ebit zwischen fünf und 15 Prozent auf ein Niveau von 430 Millionen bis 475 Millionen Euro steigen. Die Ebit-Marge, also Ebit geteilt durch Umsatz, würde somit zwischen 10,0 und 10,7 Prozent liegen. Für das vergangene Jahr errechnete sich eine Ebit-Marge von 9,8 (Vorjahr: 9,2) Prozent. Am Ziel, 2025 eine Ebit-Marge von mindestens 12 Prozent zu erreichen, hält der Vorstand von Hugo Boss fest. Im laufenden Jahr solle das Konzernergebnis sich gegenüber 2023 (270 Millionen Euro) um fünf bis 15 Prozent verbessern.

An der Börse wurde der Ausblick für die Umsätze in 2024 und 2025 offenbar als »Warnung« gedeutet. Der Kurs der Hugo-Boss-Aktie stürzte nach dem Schlussstand von 63,04 Euro vom Mittwoch am Donnerstagmorgen um 18 Prozent ab. Die Aktie schloss mit 54,36 Euro, und büßte damit gegenüber dem Vortag 8,68 Euro oder 13,77 Prozent ein.

Bei einer Bilanzsumme von 3,472 (Vorjahr: 3,127) Milliarden Euro wies Hugo Boss Ende vergangenen Jahres eine Eigenkapitalquote von 38 (Vorjahr: 36) Prozent auf. Die Investitionen stiegen 2023 um 55 Prozent auf 298 (Vorjahr: 192) Millionen Euro. Für das laufende Jahr sei ein Anstieg auf 300 Millionen bis 350 Millionen Euro geplant, so Müller. (GEA)