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Hugo Boss rutscht wegen Corona-Krise in die Verlustzone

Während Hugo-Boss-Boutiquen in China wieder geöffnet haben, bleibt das Geschäft in Europa und und den USA wegen Corona stark beeinträchtigt. Auch ein höhere Online-Umsatz kann die Verluste des Konzerns nicht ausgleichen.

Das Logo von Hugo Boss spiegelt sich in einem Schaufenster
Das Logo von Hugo Boss spiegelt sich in einem Schaufenster. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Das Logo von Hugo Boss spiegelt sich in einem Schaufenster. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

METZINGEN. Geschäfte geschlossen, Umsatz eingebrochen: Der Modekonzern Hugo Boss ist wegen der Corona-Pandemie im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Das Unternehmen will nun mit Einsparungen dagegen halten, Investitionen aufschieben und die Produktion zurückfahren, wie Hugo Boss am Dienstag in Metzingen mitteilte. Verbesserungen im Einzelhandel erwarte man erst ab dem dritten Quartal.

In Europa und den USA seien die Geschäfte infolge der Pandemie und der anhaltenden Schließungen weiter »erheblich beeinträchtigt«, hieß es. Dagegen sieht Hugo Boss auf dem chinesischen Festland eine »fortschreitende Entspannung«. Dort sind den Angaben zufolge seit Ende März sämtliche eigenen Geschäfte wieder geöffnet. Die im April erzielten Umsätze hätten noch etwa 15 bis 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. Der Modekonzern geht davon aus, dass sich das Konsumverhalten und die Kundenfrequenz in dem für das Unternehmen wichtigen chinesischen Markt weiter verbessern werden.

Insgesamt aber sanken die Umsätze in den Monaten Januar bis März um 16 Prozent auf 555 Millionen Euro. Im Online-Geschäft konnte Boss zwar deutlich zulegen, hier stiegen die Umsätze um währungsbereinigt fast 40 Prozent. Allerdings machen die Internetumsätze nur einen Bruchteil des Umsatzes aus: Vergangenes Jahr waren es nur 151 Millionen Euro - bei einem Gesamtumsatz von knapp 3 Milliarden Euro.

Unter dem Strich ergab sich im Quartal ein Verlust von 18 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Boss noch 37 Millionen Euro verdient. Den Ausblick hat das Unternehmen bereits zurückgezogen, eine neue Prognose gab es noch nicht. Jedoch rechnet der für seine Herrenanzüge bekannte Modekonzern im zweiten Quartal nochmals mit einer deutlichen Verschlechterung gemessen am Vorjahreszeitraum. So dürften die währungsbereinigten Umsätze um mindestens 50 Prozent sinken. Europa und die USA machen derzeit rund 85 Prozent des Konzernumsatzes aus.

In diesem Jahr will Hugo Boss nun zusätzlich mindestens 150 Millionen Euro einsparen. Die Personalkosten sollen durch verringerte Arbeitszeit für einen Großteil der Mitarbeiter sinken. Das Kurzarbeitergeld stocke Hugo Boss auf mindestens 80 Prozent auf, hieß es. Die Regelung gelte zunächst bis Ende Mai. Zudem verzichte der Vorstand für April und Mai auf 40 Prozent seiner Grundvergütung. (dpa)