GRAFENBERG. Die internationale Rampf-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23, das am 30. Juni zu Ende gegangen ist, eine konsolidierte Gesamtleistung in Höhe von 220,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Dies sei eine Steigerung um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Sitz in Grafenberg weiter mit.
Die Unternehmen der Rampf-Gruppe sind demnach in Deutschland, in den USA, Kanada, China, Japan und Südkorea in nahezu allen Geschäftsbereichen stark gewachsen. Vor allem im ersten Halbjahr sei das Ergebnis jedoch von hohen Rohstoff-, Material-, Energie- und Transportkosten belastet gewesen. Zahlen zum Ergebnis wurden nicht genannt.
Michael Rampf, geschäftsführender Gesellschafter der Rampf-Gruppe, wird wie folgt zitiert: »In Anbetracht der sehr schwierigen und unsicheren geopolitischen Lage sowie den weiterhin spürbaren Nachwirkungen der Corona-Pandemie sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.« Sorgen mache die drohende Rezession in Deutschland: »Die hiesige Industrie besitzt eine enorme Innovationskraft, die es ihr ermöglicht, mit technologischen Neuerungen nicht nur mitzuhalten, sondern diese voranzutreiben. Doch die politischen Rahmenbedingungen werden immer problematischer – Stichpunkte hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie, Fachkräftemangel und Digitalisierung im Schneckentempo. Das sind die Rahmenbedingungen, mit denen sich deutsche Unternehmen im globalen Wettbewerb behaupten müssen.«
In das aktuelle Geschäftsjahr 2023/24 sei die Rampf-Gruppe gut gestartet. Man verspüre jedoch eine zunehmende Verunsicherung und Zurückhaltung bei Kunden, worunter auch die Auftragslage leide, so Michael Rampf. »Wir planen mit einem Wachstum unserer konsolidierten Gesamtleistung von 8 Prozent auf 240 Mio. Euro. Wir sind uns aber bewusst, dass diese Prognose angesichts der volatilen Rahmenbedingungen mit einer hohen Unsicherheit verbunden ist.« Mit Investitionen von rund 5 Mio. Euro sowie der Gründung des neuen Unternehmens Rampf Advanced Polymers zum 1. Juli 2024 (der GEA berichtete) stelle Rampf die Weichen, um den Wachstumskurs aus eigener Kraft fortzusetzen.
889 Beschäftigte weltweit
Aktuell hat die Gruppe laut Pressemitteilung 889 Mitarbeitende, ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; 664 arbeiten in Deutschland (davon 303 in Grafenberg). Insgesamt absolvieren zurzeit 43 Nachwuchskräfte ihre Ausbildung in den deutschen Rampf-Unternehmen.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat Rampf ein Talentförderprogramm initiiert. »Hiermit werden wir Nachwuchskräfte noch besser und frühzeitiger erkennen können sowie individuell fördern, um sie langfristig für unsere Unternehmensgruppe zu gewinnen«, so Personalchef Frank Fischer. Darüber hinaus sei es dem Familienunternehmen in diesen unsicheren Zeiten besonders wichtig, den Mitarbeitenden ein verlässlicher Partner zu sein. Die Gehälter für dieses Jahr seien übertariflich erhöht worden. Im Januar 2024 werde eine weitere Inflationsausgleichsprämie ausbezahlt. (GEA)