BERLIN. Im großen Zirkus der High-Tech-Konzerne erscheint Google wie ein Pony, das nur einen Trick beherrscht: Geldverdienen mit Werbung. Die Anzeigen bei Google und Youtube bescheren dem Alphabet-Konzern Milliarden, während das Cloud-Geschäft bislang nur Verluste angehäuft hat. Doch Konzern-Chef Sundar Pichai hat den Plan nicht aufgegeben, die Cloud-Sparte als wichtige Ertragssäule aufzubauen. Daher gab er auch grünes Licht für eine Investition in Deutschland, um den lukrativen deutschen Markt nicht den Marktführern Amazon AWS und Microsoft zu überlassen.
Bis 2030 werden sich die Investitionen in Deutschland auf gut eine Milliarde Euro summieren. Mit diesem Geld baut Google zum einen seine Cloud-Region Frankfurt mit einem neuen Rechenzentrum in Hanau aus. Im Großraum Berlin wird sogar eine ganz neue Cloud-Region eingerichtet.
Cloud soll mit Erneuerbaren laufen
Außerdem wird der Konzern über einen großangelegten Liefervertrag mit dem Kölner Energieversorger Engie indirekt Windparks und Solaranlagen in Deutschland finanzieren, um die Cloud mit erneuerbaren Energien betreiben zu können.
Die Cloud-Anlage in Hanau sei nur 20 Kilometer vom weltgrößten Internetknoten DE-CIX entfernt, sagte Philipp Justus, Googles Zentraleuropa-Chef. Das vierstöckige Gebäude mit einer Nutzungsfläche von 10 000 Quadratmetern soll im kommenden Jahr voll betriebsbereit sein. Google passt damit die Frankfurter Cloud-Region an die wachsende Nachfrage nach Cloud-Diensten in Deutschland an. So konnten der Versandhändler Otto, die Lufthansa und die Deutsche Bank als Cloud-Kunden gewonnen werden. (dpa)