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Aktuell Kommentar

Eine ziemlich bittere Bilanz der Deutschen Bahn

GEA-Wirtschafts-Redakteur Uwe Rogowski erklärt, warum der Staatskonzern Deutsche Bahn zerschlagen werden sollte.

Die Bahn hat ihre Bilanz für 2023 vorgelegt.
Die Bahn hat ihre Bilanz für 2023 vorgelegt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Die Bahn hat ihre Bilanz für 2023 vorgelegt.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

REUTLINGEN. Die Zahl der Reisenden ist zwar gegenüber dem Vorjahr um immerhin 8,2 Prozent auf 2,385 Milliarden gestiegen. Dennoch mussten die acht Vorstandsmitglieder des bundeseigenen Mobilitäts- und Transportkonzerns Deutsche Bahn AG am Donnerstag eine ziemlich bittere Bilanz mit einem Jahresverlust für 2023 von 2,351 Milliarden Euro vorlegen. Das schreit geradezu danach, dass die Regierung sich diese Führung vorknöpfen muss, wenn das Unternehmen bei Verkehrswende und Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen soll – zumal die Deutsche Bahn zuletzt auch sonst mit vielen negativen Schlagzeilen aufgefallen ist.

Hohe Unpünktlichkeit und merkwürdige Bonuszahlungen

Immer wieder sind Züge unpünktlich oder fallen sogar aus. Mal sind Heizungen defekt oder die Bordrestaurants geschlossen. Dann fällt die Bahn mit merkwürdigen Bonuszahlungen an ihre Vorstandsmitglieder auf, später, wie zurzeit, mit einem ungelösten Tarifkonflikt mit ihren Lokführern nebst zahlreichen Streiks. Geschäftskunden sind regelmäßig unzufrieden mit der Beförderung ihrer Güter.

In dem komplexen und undurchsichtigen Bahn-Konzern denken viele Mitwirkende vor allem an sich selbst, statt die Kundenbedürfnisse in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu rücken. In diesem Sinne wäre mehr Wettbewerb mit anderen Bahnunternehmen sinnvoll. Wenn nun der Staat mit zig Milliarden Euro an Steuergeldern massiv in die Infrastruktur investiert, sollte er zudem die bisherige Deutsche Bahn zerschlagen und die Unternehmen für das Bahnnetz von den Unternehmen für den Bahnbetrieb trennen, wie das die Monopolkommission im vergangenen Jahr vorgeschlagen hat. Dies würde zu mehr Leistung bei der Deutschen Bahn anspornen und vermutlich die Ergebnisrechnung verbessern. (GEA)

uwe.rogowski@gea.de