Logo
Aktuell Autozulieferer

Dettinger Firma Elring Klinger setzt stark auf Neuffen

Das Kompetenzzentrum für Batterietechnologie des Fahrzeugbauzulieferers Elring Klinger in Neuffen (Landkreis Esslingen) wird umfangreich erweitert.

ElringKlinger
Das Logo der ElringKlinger AG ist an einer Werkshalle des Automobilzulieferers zu sehen. Foto: Marijan Murat/DPA
Das Logo der ElringKlinger AG ist an einer Werkshalle des Automobilzulieferers zu sehen.
Foto: Marijan Murat/DPA

NEUFFEN/DETTINGEN. Für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag kommen dort zu den bisher 15.500 Quadratmetern Produktionsfläche weitere 4.500 hinzu. Dies war am Mittwoch beim symbolischen Spatenstich zu erfahren.

Dabei erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Elring Klinger mit Hauptstandort in Dettingen/Erms sei in der Welt der alten Fahrzeugantriebe für Zylinderkopfdichtungen bekannt und kümmere sich nun intensiv um Brennstoffzellen und Batterietechnologie: »Beides ist zentral für die Mobilitätswende – und damit für Baden-Württemberg.« Das Unternehmen sei damit wichtig fürs Land und für Europa.

Der Elring-Klinger-Standort für Zukunftstechnologien befindet sich auf dem ehemaligen Areal des Maschinenbauunternehmens Bielomatik Leuze in Neuffen. Neben Elring Klinger investiert nun der Eigentümer und Vermieter, die Leuze-Gruppe in Owen (Landkreis Esslingen), bis zu 10 Millionen in die Gebäudeerweiterung.

Großauftrag von BMW

Werksleiter Frank Schaible zufolge begann Elring Klinger Anfang 2021 mit rund 150 Beschäftigten in Neuffen. Inzwischen seien über 560 Person an dem Standort tätig – insbesondere in den Bereichen Batterietechnologie, elektrische Antriebseinheit, aber auch im Ersatzteilgeschäft, der Informationstechnologie und der Logistik/Instandhaltung. Wegen neuer Auftragseingänge sei die Tendenz weiter steigend, sagte Schaible. An etlichen Prototypen werde gearbeitet. Die Serienproduktion für einen deutschen Erstausrüster sei »in der Hochlaufphase«. Im kommenden Jahr solle es mit einem Großserienauftrag für BMW (Zellkontaktiersysteme für die Neue Klasse) losgehen. »Weitere Projekte folgen, uns geht der Platz aus«, begründete der Werksleiter die Notwendigkeit der Investition.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts) und Thomas Jessulat, Vorstandsvorsitzender der Elring Klinger AG.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts) und Thomas Jessulat, Vorstandsvorsitzender der Elring Klinger AG. Foto: Pieth
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts) und Thomas Jessulat, Vorstandsvorsitzender der Elring Klinger AG.
Foto: Pieth

Thomas Jessulat, Vorstandsvorsitzender der börsenotierten Elring Klinger AG, deutete die Erweiterung in Neuffen als »Bekenntnis zu unserer Heimatregion«: »Das Werk spielt eine große Rolle in unserer Zukunftsstrategie. Neuffen steht für die erfolgreiche Transformation von Elring Klinger.« Er erinnerte an das Ziel, dass der Konzern im Jahr 2030 einen Umsatz von über 3 Milliarden Euro erreichen wolle. Dabei setze der Vorstand stark auf Batteriesysteme und -module aus Neuffen sowie auf Brennstoffzellentechnologie des Gemeinschaftsunternehmens EKPO von Elring Klinger (60 Prozent) und des französischen Zulieferers Plastic Omnium in Dettingen/Erms.

Kretschmann redet mit Beschäftigten

Im vergangenen Jahr hatte der Elring-Klinger-Konzern bei einem Umsatz von 1,847 Milliarden Euro ein den Aktionären zustehendes Ergebnis von 39,3 Millionen Euro ausgewiesen. An über 40 Standorten weltweit arbeiten 9.576 Personen für Elring Klinger, davon über 2.800 in Dettingen/Erms, Neuffen, Lenningen und Rottenburg-Ergenzingen, also in der Heimatregion. Matthias Bäcker, Bürgermeister der Stadt Neuffen, stellte fest: »Wir sind stolz darauf, dass sich die Firma Elring Klinger hier in Neuffen angesiedelt hat.«

Vor den Ansprachen und dem Spatenstich hatte sich Ministerpräsident Kretschmann gemeinsam mit Jessulat in Dettingen und Neuffen ein Bild von den Lösungen von Elring Klinger für die Elektromobilität gemacht. Dabei schüttelte er etlichen Beschäftigten in der Produktion die Hände. (GEA)