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Bosch baut Stellen am Standort Reutlingen ab

Der Autozulieferer Bosch plant einen weiteren Abbau von Stellen – diesmal in der Steuergeräte-Sparte. Betroffen ist auch das Werk in Reutlingen. 500 Stellen sollen weltweit gestrichen werden, der Großteil in Deutschland.

Bosch
Das Logo des Industriekonzerns Bosch ist an der Hauptverwaltung zu sehen. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Das Logo des Industriekonzerns Bosch ist an der Hauptverwaltung zu sehen.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

REUTLINGEN. Bei Bosch häufen sich Meldungen über Stellenabbau. Im Dezember war die Dieselsparte betroffen, vor wenigen Tagen traf es den Softwarebereich. Nun geht es um Steuergeräte. Wie Bosch dem GEA bestätigt, sind von den neuen Streichplänen die Standorte in Reutlingen, Schwieberdingen, Ansbach und Salzgitter betroffen. Dort sollen 500 Stellen in den Verwaltungs- und Entwicklungsbereichen bis 2025 abgebaut werden. Wie viele Stellen in Reutlingen genau wegfallen, konnte das Unternehmen nicht sagen. »Den Hauptteil des geplanten Anpassungsbedarfs sehen wir an den deutschen Standorten der Steuergeräte-Sparte in Ansbach, Reutlingen, Salzgitter und Schwieberdingen. Wir setzen auf die interne Vermittlung von Mitarbeitenden in andere Bereiche und die Nichtnachbesetzung bei Personalwechseln«, teilte eine Pressesprecherin dem GEA. An den beiden Standorten in Reutlingen arbeiten nach früheren Angaben 8.000 Menschen.

Als Grund für den Personalabbau nannte das Unternehmen aus Gerlingen bei Stuttgart mehrere Faktoren. Der Markt für Automobilelektronik sei stark preisgetrieben, auch durch neue Anbieter, sagte die Bosch-Sprecherin. Außerdem verändere sich die bisherige Wertschöpfungskette: Automobilhersteller entwickelten mehr selbst und ließen Auftragsfertiger die Hardware kostengünstig produzieren. Dies stelle Systemlieferanten wie Bosch, die bisher die Entwicklung und Fertigung von Steuergeräten für die Autohersteller gebündelt hätten, vor große wirtschaftliche Herausforderungen. »Der Geschäftsbereich Mobility Electronics muss seine Steuergeräteentwicklung und -fertigung an diesen strukturellen Wandel anpassen und wettbewerbsfähig aufstellen«, sagte die Bosch-Sprecherin. Bosch plane, diesen Prozess mit sozialverträglichen Maßnahmen zu gestalten und bleibe bei der Zusicherung aus der im Sommer 2023 geschlossenen Zukunftsvereinbarung, betriebsbedingte Kündigungen für die deutschen Mobility-Standorte bis Ende 2027 auszuschließen.

Mit der neuen Ankündigung summiert sich der Arbeitsplatzabbau bei Bosch auf insgesamt 3.200 Stellen. In der Antriebssparte, die bislang noch stark vom Verbrennungsmotor abhängig ist, sollen bis zu 1.500 Jobs wegfallen. Im Softwarebereich wurde erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass 1.200 Stellen zur Disposition stehen. Weltweit arbeiten rund 420.000 Menschen bei Bosch. (GEA)