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Aktuell Konflikt

Betriebsrat und Gewerkschaft machen gegen Daimler-Sparpläne mobil

Daimler-Sparpläne treffen auf Widerstand
Ein Schild mit der Aufschrift »Daimler« steht vor dem Mercedes-Benz Werk in Untertürkheim. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild
Ein Schild mit der Aufschrift »Daimler« steht vor dem Mercedes-Benz Werk in Untertürkheim. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

STUTTGART. Beim Autobauer Daimler stellen sich Betriebsrat und IG Metall immer offener gegen die Umbau- und Sparpläne von Vorstandschef Ola Källenius. Am Montag riefen sie zu einer bundesweiten »Solidaritätsaktion« an sämtlichen Standorten auf. »Transformation, Covid, Rezession. Die Belegschaft leistet bei allen Herausforderungen ihren Beitrag: Qualifikation, Hygieneregeln, Sparbeitrag. Doch es reicht dem Vorstand nicht«, kritisierte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Michael Brecht in einer Mitteilung. »In den Werken zittern die Beschäftigten und haben Angst um ihre Zukunft. Die Belegschaft in der Verwaltung fühlt sich verstoßen.«

Betriebsrat und Gewerkschaft wollen nun unter anderem 170.000 Protest-Postkarten sammeln und dem Vorstand übergeben - eine für jeden Daimler-Beschäftigten in Deutschland. Der Autobauer fährt schon seit längerer Zeit einen strikten Sparkurs und hatte dazu mit den Betriebsräten diverse Vereinbarungen, unter anderem zum Abbau von Stellen und zuletzt - wegen der Corona-Krise - zur Reduzierung der Arbeitszeit, ausgehandelt. Nun aber wirft der Betriebsrat der Daimler-Spitze vor, nur noch einseitig zu agieren. Für großen Unmut hatte zuletzt die Ankündigung gesorgt, unbefristete 40-Stunden-Verträge zu kündigen, so dass die Betroffenen nur noch die üblichen 35 Stunden pro Woche arbeiten dürfen und entsprechend weniger verdienen.

Auch die geplante Kooperation mit Großaktionär Geely bei der Entwicklung von Verbrennungsmotoren stößt auf wenig Begeisterung - die Beschäftigten fürchten um die Auslastung der hiesigen Werke. Im »Handelsblatt« warf Brecht der Daimler-Führung am Montag schlechten Stil vor. Das Management agiere »absolut beratungsresistent«. (dpa)