GOMADINGEN. Im 1893 erbauten Bahnhof in Gomadingen werden seit Jahrzehnten schon keine Fahrkarten mehr verkauft. Vor dem ehemaligen Stationsgebäude der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn halten heute noch die Züge der Schwäbischen Alb-Bahn, die zwischen Münsingen und Engstingen verkehren.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das seit knapp 30 Jahren der Gemeinde gehört und bis 2019 vermietet war, wird in diesem Jahr saniert und im Innern umgebaut. Die Verwaltung veranschlagt die Kosten auf rund 250.000 Euro. Ein Zuschuss aus dem Fördertopf Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) in Höhe von 30.000 Euro wurde vom Land bereits zugesichert.
Eine große und eine kleine Wohnung geplant
Das Stationsgebäude wird jetzt wieder bewohnbar gemacht. Über der Wartehalle und den Diensträumen im Erdgeschoss war seit jeher die Wohnung des Bahnbediensteten. Künftig sollen sogar zwei Wohnungen mit Bad und Küche zur Verfügung stehen: eine kleinere im Erdgeschoss für zwei Personen, außerdem eine größere, die sich über zwei Etagen im Ober- und im Dachgeschoss erstreckt.
Die äußere Gebäudehülle muss aus Gründen des Denkmalschutzes so bleiben, wie sie ist. Deshalb werden die beiden Wohnungen von innen gedämmt. Darüber informierte Bürgermeister Klemens Betz am Montagabend den Gemeinderat, der für knapp 43.000 Euro die entsprechenden Holzfenster in Auftrag gegeben hat. Mit dem Rückbau der Böden und Wände und dem Entfernen des Innenputzes hat der Bauhof bereits begonnen.
Demnächst werden weitere Bauarbeiten ausgeschrieben. Der Rathauschef geht davon aus, dass der Bahnhof im Frühjahr 2025 wieder in neuem Glanz erstrahlt und dann die beiden Wohnungen zur Vermietung ausgeschrieben werden können.
Von der einstigen Idee, im Bahnhof Wohnraum für Geflüchtete aus der Ukraine zu schaffen (der GEA berichtete), wurde Abstand genommen. Die »entsprechend hohen Zuschüsse«, die Betz erhofft hatte, seien nicht geflossen. (lejo)