Zeichen für Bewegung
In der kommenden Woche soll der Mast aus vielen je 5,58 Meter langen Einzelteilen vor Ort zusammengesetzt werden. »Das machen wir mithilfe eines Hubschraubers«, sagt Projektleiter Willem Salge, »das minimiert den Verkehr im Wald und verkürzt die Aufbauzeit.« Für die Montagearbeiten seien Berufskletterer engagiert worden.Für Frank Hummel ist das Hochfleck-Projekt ein Zeichen dafür, »dass sich hier in Baden-Württemberg nach zehn Jahren Stillstand in Sachen Windkraft wieder etwas bewegt.« Geplant und nach der Änderung des Sonnenbühler Flächennutzungsplans auch möglich ist auf dem mit 872 Metern höchsten Punkt auf Undinger Markung ein Windpark mit fünf bis sieben Anlagen. Die Nabenhöhe soll bei 140 Metern liegen, der Rotordurchmesser ist mit 135 Metern angegeben. Jede Anlage soll eine Leistung von 3 bis 3,5 Megawatt erbringen. »Bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 6 bis 6,5 Metern pro Sekunde könnten jährlich rund 45 Millionen Kilowattstunden erzeugt werden«, sagt Salge. Das reicht für die jährliche Stromversorgung von 12 000 Haushalten.
Um herauszufinden, ob der Wind tatsächlich in der erhofften Stärke weht, investiert Sowitec nun 180 000 Euro in den Windmessmast. Auch mehrere Gutachten, wie zum Beispiel zum Feldermausaufkommen und zu anderen Aspekten des Natur- und Artenschutzes, hat das Willmandinger Unternehmen bereits finanziert und sie der Gemeinde für das Flächennutzungsplanverfahren zur Verfügung gestellt. Auch für den eigenen Bauantrag waren die Studien wichtig: »Wir hoffen, dass wir die Genehmigung bekommen«, betonte Hummel.
»Für die Gemeinde ist es ein Glücksfall, einen Windprojektentwickler im Ort zu haben, dem wir vertrauen«, sagte Bürgermeister Uwe Morgenstern. Aus seiner Sicht werde die Energiewende von der Bevölkerung immer noch gewünscht und unterstützt. Das Hochfleck-Projekt habe noch einige Hürden zu nehmen. Er hoffe aber, dass es verwirklicht werden könne und den Bürger eine Beteiligung daran ermöglicht werde.
Revierförster Andreas Hipp wies darauf hin, dass der Wald im Bereich Hochfleck in der nächsten Woche großräumig gesperrt werde, um die Arbeiten zum Aufbau des Messmastes nicht zu beeinträchtigen. Allen, die etwas vom Hubschrauber-Einsatz bei der Montage sehen möchten, riet er deshalb, sich auf dem Kalkstein zu postieren: »Das ist dafür der beste Aussichtspunkt.« (GEA)