HOHENSTEIN. Auch in diesem Jahr waren es wieder die vielen aufwendig und kreativ gestalteten Mottowagen und die bunten Laufgruppen, die dem Eglinger Fasnetsumzug ein buntes und unterhaltsames Bild verliehen. Zu den rund 4.500 Umzugsteilnehmern von insgesamt 78 Zünften, Lumpen- und Musikkapellen gesellten sich mehrere Tausend Besucher, die das närrische Treiben am Fasnetssonntag bei bestem Umzugswetter genossen.
Vor allem der Streik der Landwirte und das Hin und Her der Ampel-Regierung beherrschte das Geschehen auf den Straßen: Weihnachtsmänner kritisierten Kaminofenstilllegungen, die Generation Z präsentierte sich in der Chill-Arena als »zu faul zum Arbeiten«, der Narrensamen nahm als Raumfahrer die Ampel mit zum Mond und schüttelte den Begriff »Regierung« um zu »Genug Irre«, die Pressefreiheit sowie der schmale Grat zwischen Fake News und Wahrheit wurden angeprangert und sogar eine Fähre war mit der Drohung unterwegs: »Geht’s dem Bauer um die Ähre, bleibt der Habeck auf der Fähre«. Die Eglinger nahmen wieder einmal kein Blatt vor den Mund, schafften es sogar, ihren Bürgermeister als »Däfeles-Bua« zu verpflichten. Denn Simon Baier konnte bei der Schultes-Absetzung eine an ihn gestellte Aufgabe nicht erfüllen und musste deshalb den Zug der Oberstetter Stöckberg-Hannes anführen. Vor dem frühmorgendlichen Kartoffelschälen hatte er sich jedoch erfolgreich gedrückt: »Ich bin ja abgesetzt und deshalb zu nichts verpflichtet«, redete er sich heraus.
Drei Stunden lang schlängelte sich der Narrenwurm durch den Ort, im Anschluss war in acht Besenwirtschaften, im Disco-Zelt und im Gemeindehaus Party angesagt. (GEA)