HOHENSTEIN. Das hörten die Hohensteiner Gemeinderäte gerne: Ihre Gemeinde ist nach Pfronstetten, Walddorfhäslach und Wannweil die viersicherste im ganzen Landkreis. Das geht aus der Kriminalstatistik fürs Jahr 2023 hervor, die Sonja Müller vom Polizeiposten Alb in der jüngsten Sitzung vorstellte.
Insgesamt wurden 54 Straftaten registriert, neun Fälle mehr als im Vorjahr. 29 davon konnten aufgeklärt werden. Um den Jahreswechsel 2023/24 kam es zu einer Serie von Einbrüchen, die aufgrund des Tatzeitpunkts zum großen Teil erst in der Statistik 2024 auftauchen werden, wie Bürgermeister Simon Baier anmerkte.
Er hatte damals schnell reagiert und gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Reutlingen mehrere Informations- und Präventionsveranstaltungen für Bürger organisiert. Denn so mancher unschöne Vorfall lässt sich durch das richtige Verhalten vermeiden – das ging auch aus Sonja Müllers Ausführungen hervor.
Autos und Häuser abschließen
Sie zog einen Vorfall vom vergangenen Wochenende als Beispiel heran. Ein Täter hatte aus mehreren Autos Gegenstände entwendet. Gelungen war ihm das allerdings vor allem auch deshalb, weil die Besitzer ihre Fahrzeuge nicht abgeschlossen hatten.
Vor allem auf der Alb glauben offenbar noch viele an das Gute im Menschen und lassen nicht nur ihre Autos, sondern sogar ihre Haustüren über Nacht offen. Davor warnte die Polizistin jedoch nachdrücklich.
Mit etwas mehr Aufmerksamkeit und Vorsicht ließe es sich in etlichen Fällen auch vermeiden, Opfer von Internet-Betrügern zu werden. Dass sich Menschen an die Polizei wenden, die im Internet etwas bestellt und bezahlt, die Ware aber nie erhalten haben, komme inzwischen sehr oft vor, so Müller: »Damit haben wir ordentlich zu tun.«
In der Hohensteiner Statistik taucht trotzdem kein einziger dieser Fälle auf. Warum? Weil die Polizei hier zwischen »Handlungs- und Erfolgsort« einer Straftat unterscheidet. Auch wenn der Geschädigte in Hohenstein sitzt: Der Täter befindet in der Regel ganz woanders. Sonja Müllers Tipp: »Sich auch mal an die eigene Nase fassen und genau hinschauen, wem ich da auf welchen Wegen überhaupt Geld überweise.«
Nachdem die Anzahl der Straftaten über die Corona-Jahre 2020/21 landesweit zurückgegangen war, hat sich die Statistik wieder auf dem vorher üblichen Niveau eingependelt. Dieser Trend sei auch im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen zu beobachten, so Müller – und im kleinen, moderaten Ausmaß eben auch in Hohenstein. Auf die 54 Fälle in der Statistik kommen 24 Tatverdächtige, 15 davon sind männlich. 21 Verdächtige waren über 21 Jahre alt, Kinder- und Jugendkriminalität spielen damit kaum eine Rolle in Hohenstein. Den größten Anteil hatten Körperverletzung und andere Rohheitsdelikte – anders als im Landkreismittel, wo Diebstahl die Statistik anführt. (GEA)