TROCHTELFINGEN. Der Tanzsportclub Trochtelfingen (TSC) hat in der Ausgstberghalle in Steinhilben die vier Jahrzehnte seines Bestehens Revue passieren lassen. Die sieben aktiven Gruppen begeisterten mit ihrem Können.
»1984, da waren es Rudi Heunoske und Karl-Heinz Renoth einfach leid, mit ihren Frauen Angela und Rita weit wegfahren zu müssen, um tanzen zu gehen«, plauderte TSC-Vorstand Marek Mandok beim Jubiläumsnachmittag am Sonntag aus der Vereinsgeschichte. Was nach der erfolgreichen Mitgliedersuche per Annonce mit zweifelhaftem Text: »… suchen Gleichgesinnte, um sich gemeinsam zu amüsieren …« in den 40 folgenden Jahren geschehen sollte, lässt sich mit am besten umschreiben mit: »Ein Verein besteht im Wandel der Zeit.«
Noch ein Gründungspaar aktiv
Aus den 15 tanzbegeisterten Erwachsenen und drei Jugendlichen in den Disziplinen Standard/Latein ist der TSC von heute entstanden mit 130 Mitgliedern, die in sieben Tanzgruppen aktiv sind: Die »Keimzelle« des Vereins ist die Sparte Standard/Latein, seit über 20 Jahren von Julia Patzelt trainiert und zwischenzeitlich wieder etwa in Gründungsstärke zugange. Das letzte verbliebene Gründungspaar sind Uschi und Vincenz Coenen, sie tanzen heute noch in der Originalgarderobe früher Ballauftritte.
Das Pfund, mit dem der TSC heute wuchern kann ist die Jugend mit den Gruppen Hip-Hop-Kids, Happy Socks, die Rubix Crew, die Déjà-vues, die neuesten Gruppen sind die Destinys und die im TSC erwachsen gewordenen »Mondays«. Trainiert werden sie inzwischen ausschließlich von Tänzerinnen des Vereins, die meist als Ballettkinder begonnen, die Sparte gewechselt und die Trainerscheine erworben haben: Aylin Wahl, Maren Wetzel, Marie Schäfer, Vanessa Raach, Laura Eisele und Katja Schneider.

Mit ihrem Können und ihrer Tanzleidenschaft haben sie die voll besetzte Augstberghalle zum Kochen gebracht – entsprechend kannten der Applaus und die Zugabe-Rufe kaum ein Ende.
Neben den vielen Eltern und Freunden der Vereinsjugend, die zum Schwabenjubiläum geladen waren, gaben sich außer den Gründungspaaren auch ihre ersten Trainer, Margret und Heinz Cierpka (Standard) sowie Dorothee und Rudi Gattermayer (Latein) und etliche Verantwortliche aus der Vereinsgeschichte die Ehre.
In den Programmpausen kreisten am Ehrentisch die dicken Ordner, die von einem sehr aktiven Vereinsleben erzählen. Stilvolle Bälle mit den angesagtesten Tanzbands dieser Zeit, eine zweistellige Zahl mehrtägiger Ausflüge durch halb Europa, krachende Vereinsfeste – es war viel los neben den wöchentlichen Trainingsstunden.
Erfolgreiche Verjüngungskur
Mit der Sparte »Kinderballett/tänzerische Früherziehung« in den frühen 2000ern – hauptsächlich initiiert von Heike Schatz und Elke Lorch – schnellte die Mitgliederzahl auf 170. Vom Kuscheltiertanz der Kleinsten bis zur Ausbildung im Spitzentanz war über zehn Jahre mittwochs klassische Ballettmusik in der Trainingshalle in Hausen zu hören. Tanzpädagogin Katja Privitera verantwortete die längste Zeitstrecke, nach ihrem Weggang veränderten sich nicht nur Stil und Angebot im Ballett, sondern auch das Interesse daran. In der Folge lösten sich die Ballettgruppen auf. Neue Leute, neues Logo, neue Homepage – Marek Mandok ist zufrieden: »Die Verjüngungskur hat dem Verein gut getan.« (GEA)