SONNENBÜHL. Herr Erpfi und Frau Inge. Passender könnten die Namen nicht sein, die die lieben beiden Maskottchen des Sonnenbühler Genusswegs erhalten haben. Zusammen ergeben sie Erpfingen, das liebliche, charmante Dörfchen mit seinen Karstquellen, alten Häusern, einem Sternerestaurant und vielen Menschen - auch aus anderen Sonnenbühler Ortsteilen, die sich um kulinarische Albschätze kümmern. Die vier Meter hohen Strohballenfiguren wurden eingekleidet von Rebecca Haug. Wo sie mit Blick auf Erpfingen stehen, ist ein fantastischer Selfie-Point für Besucher.

Die Macher des Genusswegs haben in diesem Jahr eine neue Route ausgetüftelt. Eigentlich sollte er bereits in der vergangenen Woche eröffnet werden. Dann kam der Sturm, und Forst-Team und Bauhof der Gemeinde haben alles getan, um ihn freizuräumen und die Passage sicher zu gestalten. Am Wegesrand sind noch viele umgestürzte Bäume liegen geblieben. Umgeknickt wie Streichhölzer. Nun aber, mit einer Woche Verspätung, ist es so weit: Der Sonnenbühler Genussweg ist eröffnet und kann auf eigene Faust erkundet werden.
Am Sonntag, 8. Oktober, ist außerdem ein Aktionstag geplant. »Letztes Jahr sind wir schier überrannt worden«, sagen die Initiatoren, dazu gehören Sterne-Koch Gerd Windhösel, Tourismus-Chefin Ulrike Müller und der Tourismusverein. Die Menschen seien nicht nur aus der Umgebung gekommen, sondern der Genussweg habe Besucher auch überregional für eine Stippvisite auf der Alb begeistert, sagt dessen Vorsitzender Manuel Hailfinger. Nicht nur beim Aktionstag, sondern an allen Wochenenden und während der gesamten Dauer des auf Zeit angelegten Wegs.
Deshalb gibt es zwei verschiedene Einstiegspunkte am anderen Ortsausgang von Erpfingen, am Kurgarten und an der Erpftalhalle. Hier stehen genügend Parkplätze zur Verfügung. Dann geht's zu Fuß auf die etwa zweistündige Wanderung - per pedes, für Fahrräder und Kinderwagen ist die Strecke nicht geeignet.
Kulinarische Schätze der 15 Stationen sind Wasser - in Erpfingen wird Trinkwasser aus einer Karstquelle gewonnen -, Holunder, Schlehe, Hagebutte am Wegesrand, Linsen, Leindotter und Hafer, die von Hermann Fink und Friedhelm Bez angebaut werden, Alb-Safran von Frank Bahnmüller, Alb-Gemüse von der Bioland-Gärtnerei Werner, Honig und Imkerei. Alles made in Sonnenbühl. Am Kurgarten bietet Gerd Windhösel außerdem immer von freitags bis sonntags eine feste Bewirtung mit Selbstbedienung an.
Außerdem gibt's an der Station acht »Grill & Chill« Apfelsaft von einer ortsansässigen Mosterei und aus dem Hause Windhösel Limonade mit Kräutern und Holunderblütensirup - die Blüten hatte der Koch im Frühjahr gesammelt. Wer ein Schmankerl oder Mitbringsel mag: Gegen Bezahlung ins Kässle darf ein Genusssäckle mitgenommen werden, das es auch in den meisten Sonnenbühler Bäckereien, Metzgereien und Restaurants zu kaufen gibt, bestückt mit Produkten der Metzgerei Allmendinger, Bäckerei Haug und einer Co-Produktion vom Gärtnerhof Werner und Gerd Windhösel. Ebenso wie die Produkte, über deren Anbau der genüsslich Wandernde viel lernt.
Der Weg führt auch in die Geschichte und erzählt Geschichten, er steht unter dem Motto »Eine genussvolle Zeitreise«. Die der Burgruine Hohenerpfingen, der Ludeleskuche, einem Platz namens Paulsruhe und die der Sprach-, Konfessions- und einstigen Ländergrenzen von Preußen und Württemberg. Ein Stück des Genusswegs führt nämlich auch über den zertifizierten Grenzgängerweg. Spektakulär und ein magischer Ort: Im Wald erheben sich zwei Felsnadeln. Wie sie entstanden sind - das kann und wird vielleicht noch nur ein Geologe beantworten.
Tolle Ausblicke, verwunschene Orte, schattige und sonnige Plätze, Leckeres: Sonnenbühl gehört mit diesem Weg zu einer bereisenswerten Genussregion - auch über den 31. Oktober hinaus, wenn die Stationen wieder abgebaut werden.
Alle Informationen, Routenbeschreibung, Flyer und mehr gibt es auf der Internetseite der Gemeinde Sonnenbühl und bei der Tourist-Info im Rathaus in Undingen, Telefon 07128 925-18, info@sonnenbuehl.de. (GEA)