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Aktuell Gesellschaft

So sieht die Arbeit der Engstinger Seniorenbeauftragten aus

Die Seniorenbeauftragte in Engstingen, Silke Kunz-Wernicke, berichtet im Gemeinderat über ihre Aktivitäten. Line-Dance-Sonntage kommen bei Senioren gut an

Line Dancing ist auf der Alb angesagt.  FOTO: PRIVAT
Line Dancing ist auf der Alb angesagt. FOTO: PRIVAT
Line Dancing ist auf der Alb angesagt. FOTO: PRIVAT

ENGSTINGEN. Ausgerechnet Line Dance: In den USA ist der Formationstanz nicht erst seit dem Beyoncé-Hit »Texas hold’em« aus der puren Country-Ecke ausgebrochen. Der Line-Dance-Sonntag, den die – ehrenamtliche – Seniorenbeauftragte der Gemeinde Engstingen, Silke Kunz-Wernicke, angestoßen hat, erfreut sich jetzt schon hoher und weiter wachsender Beliebtheit.

Kunz-Wernicke hat ihr Ehrenamt im Oktober 2022 angetreten und gab dem Engstinger Gemeinderat jetzt einen ersten Bericht über ihre Aktivitäten. Der Line-Dance-Sonntag ist eine davon, 25 bis 30 Tänzer von 58 bis 80 Jahren würden sich an den Sonntagen versammeln, mit oder ohne Stetson und Stiefel. »Ganz Engstingen tanzt, ist das Ziel«, lachte die Seniorenbeauftragte vor den Räten.

Demenz ist ein Thema

Die dynamische Frau hat in der ersten Phase ihrer Tätigkeit alles abgeklappert, was in Engstingen – und darüber hinaus – das gesellschaftliche Leben bereichert. Den Albverein und Familienfreundliches Engstingen, den Pflegestützpunkt Bernloch und das Demenznetzwerk Münsinger Alb, die Jugend- und Schulsozialarbeiter und die Kirchengemeinden und mehr. Kennenlernen und Kontaktaufnahme zu so vielen Vereinen und Gruppierungen wie möglich war das Ziel. Das Ziel, um Ideen zu finden. Auch der Line-Dance-Sonntag war »eine kleine Idee«, ein Produkt aus einem Brainstorming bei einem Treffen im Jägerhaus, die sich schnell mit zwei ehrenamtlichen Helfern aus Rietheim und Bad Urach zum Erfolg entwickelt hat. Ein Vorteil von Gruppentänzen: Man kann auch ohne Partner kommen, nicht unwichtig für allein lebende Engstinger.

Der dreiteilige Handy-Kurs für Senioren war eine weitere der Ideen, die diesmal mit zwei Engstinger Ehrenamtlichen umgesetzt werden konnten. Der Impuls dafür kam aus einer Befragung Engstinger Senioren. »Die Senioren merken, dass sie ohne Handy abgehängt werden«, hat Kunz-Wernicke beobachtet. Und die Kursteilnehmer hielten Kontakt, wahrscheinlich übers Handy, und träfen sich regelmäßig zum Kaffee.

Die Seniorenbeauftragte will sichtbar sein. Mit ihrem »Zeltle« und Infobroschüren ist sie auf den Engstinger Events unterwegs, beim Weihnachtsmarkt wurden von Helferinnen selbst gestrickte Socken und »Kenderschiala« verkauft.

Kunz-Wernicke ist Ergotherapeutin, für die Seniorenarbeit bildet sie sich weiter. Bei der Altenberatung in Reutlingen oder über Quartiersarbeit und generationenübergreifendes Zusammenleben. Ein immer wichtiger werdendes Thema für die ganze Gesellschaft, für Erkrankte und Angehörige, ist Demenz. Kontakte gibt es zum Demenznetzwerk Münsinger Alb, ein Versuch mit dem Demenz-Simulator wird in Zusammenarbeit mit dem Port-Gesundheitszentrum angeboten.

Barrierefreies Engstingen

Bereits angestoßene Projekte will Kunz-Wernicke fortsetzen, neue kommen ab dem Herbst hinzu. Sie hat einige Themenveranstaltungen in petto: Vorträge über das Leben im Alter gehören dazu und Ideen für alternative Wohnformen. Barrierefreiheit ist nicht nur für Menschen mit Einschränkungen sondern auch für Ältere ein Thema, Kunz-Wernicke will Barrieren mit Ort gemeinsam mit den Entscheidungsträgern ausloten. Und natürlich soll das nicht mehr so zarte Pflänzchen Line Dance weiter gedeihen: vielleicht mit einem Scheunentanz für alle Altersgruppen mit Musikern aus dem Ort statt aus der Konserve. (GEA)

SENIORENBEAUFTRAGTE

Die Seniorenbeauftragte Silke Kunz-Wernicke ist telefonisch unter 0151 17888673 oder per E-Mail unter seniorenbeauftragte.engstingen@ gmail.com zu erreichen. Alle, die noch gern mit Papier und Stift kommunizieren, dürfen gerne ihre Fragen, Anmerkungen und mehr im Rathaus im Seniorenbeauftragtenfächle abgeben. (wu)