Denn das machte Antje Buck als Sprecherin der Münsinger Hebammen deutlich: Die Abteilung auch nur für wenige Monate zu schließen wäre problematisch. Nicht nur, weil werdende Eltern sich in dieser Zeit andere Adressen suchen und womöglich schwer zurückzugewinnen sind. Auch das engagierte Personal – eine der Stärken der Albklinik – käme zu großen Teilen abhanden, wie Antje Buck befürchtet: Viele der Münsinger Hebammen wohnen so weit weg von Reutlingen, das die versprochene Weiterbeschäftigung dort für sie keine Option ist: »Die suchen sich was anderes.«
Also weitermachen, unter allen Umständen? Etwas anderes kommt weder für die Hebammen noch für den Sprecher der Münsinger Krankenhaus-Initiative, Dr. Eberhard Rapp, in Frage. »Plan A« ist für alle Beteiligten dabei nach wie vor, mit den zwei Münsinger Belegärzten an der Geburtshilfe in den offenbar wieder aufgenommenen Verhandlungen doch noch zu einer Einigung zu kommen. »Unser Herz schlägt dafür, mit den beiden für eine Übergangszeit weiterzumachen«, beschrieb Antje Buck die Wunschlösung.
Ganz wichtig ist ihr und ihren Kolleginnen dabei, die Frauenärzte nicht unter Druck zu setzen, sondern Verständnis und Wertschätzung zu vermitteln. Was die beiden Gynäkologen bei kontinuierlich steigenden Geburtenzahlen in den vergangenen Jahren geleistet hätten, »das kann sich keiner vorstellen«, betonte Antje Buck: »Das war viel zu viel.« Eine sofortige Entlastung sieht sie als eine der Voraussetzungen dafür, die zwei Belegärzte vielleicht doch noch umzustimmen: »Wir brauchen ja lediglich eine Übergangslösung. Eine gesicherte Geburtshilfe in Münsingen ist greifbar nahe.« (GEA)